Die im Zusammenhang mit Arbeiten am Semmering-Basistunnel entstandenen Verunreinigungen im Göstritz- und Auebach sind nach Angaben der Abteilung für Wasserwirtschaft des Landes Niederösterreich nicht durch Gips verursacht worden. Durchgeführte Untersuchungen würden diesbezüglichen Angaben der Umweltschutzorganisation "Alliance for Nature" (AFN) widersprechen, hieß es am Freitag auf Anfrage.
Die entsprechenden Proben waren, wie auch der "Kurier" (Freitagsausgabe) berichtete, vom 10. bis zum 25. Juli entnommen worden. "Bei Gips im Wasser wäre ein Sulfat-Gehalt von bis zu 1.000 mg/Liter möglich", sagte Axel Tschinkowitz von der Abteilung Wasserwirtschaft zur APA. Im Göstritzbach sei dieser Wert im Rahmen der Untersuchungen bei 20 bis 30 mg/Liter gelegen. Dies sei in Bezug auf Gipsauswaschungen unauffällig. Am Donnerstag wurde eine erneute Probe entnommen, die Ergebnisse standen noch aus.
Neue Proben müssen noch ausgewertet werden
Die AFN hatte in einer fachlichen Stellungnahme von Josef Lueger, einem Sachverständigen für Ingenieurgeologie, darauf hingewiesen, dass das "milchige Aussehen" der betroffenen Gewässerabschnitte auf "Gipspartikel mit sehr kleinen Korngrößen" aus der "Schluff- oder Tonfraktion" herrühren könnte. Die Stellungnahme wurde dem Bundesverwaltungsgericht (BVwG), der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt und dem Landeskriminalamt Niederösterreich übermittelt.
Beim BVwG wurde seitens der Umweltschutzorganisation die Wiederaufnahme der Genehmigungsverfahren für den Bau des Semmering-Basistunnels beantragt. Eine Entscheidung darüber soll noch in diesem Jahr fallen. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt prüft im Zusammenhang mit den Verunreinigungen den Anfangsverdacht der fahrlässigen Beeinträchtigung der Umwelt.
(APA/Red)
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