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Seltenes Kompliment an nassem Kampfabend

S.I.K Fight Copenhagen und der BC Dornbirn trennten sich beim 6. Open-Air-Boxen auf dem Marktplatz 11:11. Toni Schrott haderte mit den Punkterichtern.
Open Air Boxing in Dornbirn 2009
Open Air Boxen in Dornbirn - 2

Schon am Samstagmorgen strahlte die Sonne wieder. Am Freitag – eine dreiviertelstunde vor Mitternacht– kämpften die Akteure des BC Dornbirn noch bei zeitweise strömendem Regen um den Gesamtsieg gegen die dänische Staffel S.I.K. Fight Copenhagen. Bei der 6. Auflage des Open-Air-Boxens auf dem Marktplatz wurden Aktive wie Zuschauer auf eine harte Probe gestellt, „die Veranstaltung hätte ein besseres Wetter und mehr Zuschauer verdient. Aber wir hatten ja fünf Mal Glück“, zuckte der fröstelnde BC-Dornbirn-Obmann Bernhard König mit den Schultern. Der BC Dornbirn, bestehend aus sechs Dornbirnern, drei Singenern sowie jeweils einem Peißenberger und Schweizer, trotzte den jungen und schlagstarken Dänen, die sich mit einem Schweizer und dem Spaichinger Sergej Schmidt verstärkten, ein 11:11 ab. Dabei wäre gar ein Sieg möglich gewesen, hätte das Kampfgericht Ivan Obradovic im letzten Kampf des Abends nicht um die verdienten Früchte seiner Arbeit gebracht. „Wenn uns der Gegner zu unseren Punkterichtern gratuliert, stimmt etwas nicht,“ zeigte sich Dornbirns Cheftrainer Toni Schrott über das doch seltene Kompliment verwundert und sprach von einem krassen Fehlurteil. „Beim letzten Kampf haben nicht viele Zuschauer wirklich mitbekommen, was läuft. Und am wenigsten die Punkterichter.“

Irrsinnige Nervosität

Tatsächlich ging es im Duell zweier nationaler Meister zwischen Ivan Obradovic und Rashid Kassem hin und her, bis zum Schlussgong herrschte bei niedrigen Temperaturen eine überaus hitzige Atmosphäre. Beide wollten ihr frühes Ausscheiden bei der Junioren-EM in Stettin endgültig ad acta legen. Der Sieg Kassems war schließlich genauso fragwürdig wie der Erfolg des skandinavischen Meisters Jonas Anderson, der gar selbst den Kopf schüttelte, als Simon Strohmeyer im technisch besten Kampf des Abends den Ring als Verlierer verlassen musste. Für den ersten Sieg eines Dornbirner Faustkämpfers sorgte Mansur Dadaev mit einem engagierten Auftritt, Clemens Türtscher legte gegen den allerdings völlig unmotivierten Sergej Schmidt nach. Vor der „Niederlage“ von Obradovic kamen auch Kevin König und Aleksander Aleksic zu Siegen, wenn diese auch knapp ausfielen. Zum ersten Mal fieberte Kevins Mutter Petra am Ring mit, die sich ansonsten von eben diesem lieber fernhält. Vater Jürgen, ein Dutzend Mal österreichischer Meister, attestierte seinem Sohn eine „brave Leistung“, machte aber eine „irrsinnige Nervosität“ bei dem 16-Jährigen aus. „Ich habe heuer erst zwei Mal geboxt, habe aber die fehlende Erfahrung durch meinen Willen wettgemacht“, ließ Kevin König selbst wissen. Nicht zufrieden mit sich war Aleksander Aleksic, dem man seine zeitnahe Rückkehr vom Urlaub auch deutlich anmerkte.

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