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Selbstmordattentäterin im Irak

Bei einem Selbstmordanschlag auf irakische Polizeirekruten hat die Attentäterin am Dienstag mindestens 16 Menschen mit in den Tod gerissen. 30 Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt.

Kurz nach dem vierten Jahrestag des US-Einmarsches war die irakische Hauptstadt Bagdad am Dienstag Schauplatz von Gefechten zwischen amerikanischen Soldaten und Aufständischen. Bei den Straßenkämpfen in den sunnitischen Stadtteilen Fadhil und Sheikh Omar wurden nach Polizeiangaben mindestens vier Bewohner verletzt. Ein US-Kampfhubschrauber wurde vom Boden aus beschossen, stürzte aber nicht ab.

In Mukdadiya hat sich am Dienstag eine Selbstmordattentäterin inmitten einer Gruppe von Polizeianwärtern in die Luft gesprengt und 16 Menschen mit in den Tod gerissen. Nach Polizeiangaben wurden mindestens 30 weitere Menschen durch die Explosion des Sprengstoffgürtels verletzt, den die Attentäterin vor dem örtlichen Rekrutierungsbüro gezündet hatte.

Mukdadiya liegt in der Provinz Diala nördlich von Bagdad. Die Provinz ist, besonders seitdem die Razzien in der Hauptstadt im Februar intensiviert wurden, zu einem Zentrum von Extremisten geworden. In Bagdad starben nach Angaben von Augenzeugen sechs Menschen, als eine Autobombe in der Nähe der Universität explodierte. 20 weitere Menschen erlitten Verletzungen. Die US-Streitkräfte teilten am Dienstag mit, Aufständische hätten am Montag im Irak vier US-Soldaten getötet. Drei amerikanische Soldaten wurden laut Militärangaben bei der Explosion eines Sprengsatzes in Bagdad getötet, ein vierter kam in der mehrheitlich sunnitischen Provinz Anbar ums Leben. Damit wurden im Irak innerhalb von drei Tagen 14 amerikanische Soldaten getötet.

In der Umgebung von Tikrit nördlich von Bagdad nahmen amerikanische und irakische Soldaten in den vergangenen Tagen mehr als 150 mutmaßliche Rebellen gefangen, wie die US-Streitkräfte mitteilten. Am Montag hatten Hunderttausende aus Anlass des vierten Jahrestages des Einmarsches der US-Armee in Bagdad gegen die ausländische Truppenpräsenz demonstriert.

In Tokio sprach sich der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki am Dienstag gegen einen Zeitplan für den Abzug der US-Truppen aus. „Wir sehen keine Notwendigkeit für einen Rückzugszeitplan“, sagte der Premier vor Journalisten. „Wir arbeiten so schnell wir können.“ Während seines Besuchs erhielt er von Japan die Zusicherung eines Kredits über 102,8 Milliarden Yen (645 Millionen Euro) zur Finanzierung von vier Projekten für den Wiederaufbau von Industriebetrieben. Japan hatte sich bis Juli 2006 mit 550 Einsatzkräften am Wiederaufbau im Irak beteiligt. Retrospektiv haben Regierungsmitglieder in Tokio die US-geführte Invasion von 2003 als Fehler bezeichnet.

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