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Selbstmordanschlag in Kabul fordert dreizehn Tote

Als Reaktion auf den Mohammed-Schmähfilm hat eine Selbstmordattentäterin einen mit Ausländern besetzten Kleinbus in der afghanischen Hauptstadt Kabul in die Luft gesprengt. Zwölf weitere Menschen wurden getötet, sieben der Opfer waren Russen und Südafrikaner. Zu dem Anschlag bekannte sich die Extremistengruppe Hezb-e-Islami, die bisher nicht mit derartigen Anschlägen in Erscheinung getreten war.


Der Anschlag ereignete sich in der Nähe des Flughafens. Der Kleinbus hatte zum Tanken angehalten, als der Sprengsatz detonierte. Die Insassen waren zumeist Piloten, die für ein internationales Kurier-Unternehmen arbeiteten, wie aus Polizeikreisen verlautete. Mehrere Afghanen wurden verletzt. Es war der erste Selbstmordanschlag in Kabul, der von einer Frau verübt wurde. Hezb-e-Islami (“Islamische Partei”) ist eine extremistische Gruppe, die ihre ausländer- und regierungsfeindlichen Tendenzen mit den radikal-islamischen Taliban teilt.

Der nordafrikanische Al-Kaida-Ableger forderte Muslime zu Angriffen auf US-Regierungsvertreter in der Region auf. Gleichzeitig begrüßte die Extremistengruppe den tödlichen Anschlag auf den US-Botschafter in Libyen in der vergangenen Woche. Eine wegen des Schmähvideos aufgebrachte Menge hatte das US-Konsulat im libyschen Benghazi gestürmt und den Botschafter sowie drei weitere Diplomaten getötet.

Eine französische Satire-Zeitschrift provozierte unterdessen neue Wutausbrüche radikaler Islamisten. Ungeachtet der gewaltsamen Proteste veröffentlichte das Magazin “Charlie Hebdo” am Mittwoch Karikaturen des Propheten und Religionsstifters. Die Zeichnungen seien “nicht provozierender als gewöhnlich”, rechtfertigte sich der verantwortliche Redakteur. Die Karikaturen würden nur diejenigen schockieren, die schockiert sein wollten. Zugleich verwies er auf die Pressefreiheit.

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