Dr. Gerhard Berz ist Leiter der Geo-Risikoforschung der Münchner Rückversicherungsgesellschaft und profilierter Kenner der Materie. Auf Einladung der Vorarlberger Landesversicherung (VLV) sprach er gestern in Bregenz über die Ursachen von Katastrophenzunahme und Klimaänderung sowie die Folgen für die Wirtschaft. Die Auswirkungen sind aufgrund der dichten Besiedlung gerade im alpinen Raum intensiver als früher. Die feuchteren Winter und heißeren Sommer mit heftigen Stürmen und Gewittern wirken sich fatal aus. Die Katastrophen werden teurer, weiß Dr. Berz, der keinen Zweifel daran lässt, dass der Mensch für die Aufheizung verantwortlich ist. Die nächste Eiszeit kommt in 20.000 Jahren. Bis 2100 werden wir eine Superwarmzeit haben. Vermutlich wird die Quecksilbersäule um durchschnittlich 6 Prozent ansteigen. Starker Hebel Die Versicherungswirtschaft muss darauf reagieren. Die Schäden erreichen in den USA rund 1 Promille des jährlich Erwirtschafteten, in den Entwicklungsländern sind es 20 bis 30 Prozent. Wir führen einen Umweltkrieg gegen die Dritte Welt. Mit dem steigenden Riskio von Naturkatastrophen klettern die Versicherungsprämien und die Selbstbehalte in die Höhe. Für die Rückversicherungen ist das Ganze kaum mehr finanzierbar. Die Kapitalmärkte gehen in die Knie, wir müssen handeln, so Dr. Berz. Direktor Robert Sturn von der VLV: Heute sind wir vorsichtiger als früher: Wir erheben genauestens die Daten über die Lage eines Hauses oder einer Wohnung. In Vorbereitung ist ein Gefährdungszonensystem auch für Flüsse. Baut jemand in der roten Zone, dann ist die Bewilligungsbehörde dran. Wir haben damit einen starken Hebel, so Berz. Zug bremsen Der Zug der Klimaerwärmung kann vorläufig nicht gebremst werden. Die lange Verweildauer von Kohlendioxid in der Athmosphäre sorgt dafür, dass erst Generationen nach 2100 es auf dem Planeten vielleicht gemütlicher haben. Bis dahin können Inseln wie die Malediven im Ozean untergegangen sein.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.