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Seit 104 Jahren Trinkwasser

Teilnehmer der nächtlichen Exkursion zum Hochbehälter im Stadtschroffen
Teilnehmer der nächtlichen Exkursion zum Hochbehälter im Stadtschroffen ©Helmut Köck
Exkursion zum Hochbehälter

Feldkirch. Zu einer interessanten Exkursion lud kürzlich der Filmclub Feldkirch, bei der die Stadtwerke Feldkirch vorgestellt wurden. GF Manfred Trefalt verstand es hervorragend, die fünf Geschäftsfelder vorzustellen und dann eine interessante Nachtexkursion ins Wuhrkraftwerk und zum Hochbehälter zu begleiten.

Gründung 1906

“Wir sind zwar bekannt, gerne informieren wir aber auch immer wieder direkt unser in 100% Besitz der Stadt Feldkirch befindliches Unternehmen”, so GF Trefalt in seiner Einleitung. Im Jahre 1906 wurden die Betriebe Wasserwerk, Elektrizitätswerk sowie Elektroinstallation und Gerätehandel gegründet. Im Jahre 1995 erfolgte die Erweiterung um den Bereich Stadtbus und im Jahre 1998 wurde das Geschäftsfeld Telekommunikation sowie Wärmeversorgung/Energiecontracting gegründet.

Heute betreiben die Stadtwerke Feldkirch für 32.700 Bürger ein modernes Strom- und Wasserverteilnetz sowie ein Glasfaser-Telekommunikationsnetz. Derzeit sind 108 MitarbeiterInnen sowie 14 Lehrlinge beschäftigt. Seit dem Jahre 2001 wurden 48 Millionen Euro investiert, wobei die Wertschöpfung in der Region verbleibe.

Illspitz-Kraftwerk

Mit großem Begeisterung berichtete dann GF Trefalt von den Bemühungen um die Errichtung eines Illspitz-Kraftwerks, welche seit 2005 laufen. Ganz besonderer Augenmerk seien bei der Machbarkeitsstudie auf eine ökologisch verträglichen Wasserkraftnutzung gelegt worden, wobei die Themen Grundwasser, Hochwasserschutz, Geschiebetransport sowie Fischpassierbarkeit besonderes Augenmerk geschenkt werden.

“Die Ergebnisse zeigen, dass die Errichtung eines Kleinkraftwerkes im Bereich Illspitz möglich ist und es werden noch im Oktober 2010 hoffentlich positive Bescheide erwartet”, so Trefalt. Ein Baubeginn könnte frühestens 2012 erfolgen, die Bauzeit dürfte dann 24 Monate mit einem Kostenvolumen von € 27 Millionen betragen.

Tafelwasser

Hochinteressant waren dann die Führung durch das neue Hochwuhr-Wasserkraftwerk an der Ill, welches gemeinsam mit dem Mühletorkraftwerk 18% des Strombedarfs in Feldkirch produziert. Etwas Fitness verlangte dann der Gang unterhalb der Ill über 300 Stufen bis zum Hochbehälter Maria Grün, wo gerade die Füllung von feinstem Tafelwasser aus dem Saminatal lief. An die 2,3 Mio. m³ Wasser werden jährlich in Feldkirch verbraucht. 200 Liter bestes Trinkwasser verbraucht statistisch gesehen jeder Feldkircher pro Tag. Über 6.700 Anschlüsse liefern die Stadtwerke Feldkirch das Wasser in Wohnungen und Häuser.

Der Bereichsleiter Wasser, Johannes Marte rief in Erinnerung, das damals schon eine weitsichtige Planung der Wasserversorgung gemacht wurde. Der Stollen von Fellengatter nach Feldkirch sei in 1950-er Jahren noch in “Handarbeit” geschlagen worden, die Wasserrohre- und Schieber stammen alle noch aus dieser Zeit.

Die Hochquellenleitung aus dem Saminatal wurde 1906 nach Feldkirch geführt. Durch die Fassung der Goppaquelle und später der Falleckquelle, war es damals möglich, beinahe jedes Haus und jedes Stockwerk in Feldkirch mit einem Wasseranschluss auszustatten. Heute stammt ein Drittel des Feldkircher Trinkwassers aus diesen Quellen im Saminatal. Von dort fließen jede Sekunde ca. 40 Liter Wasser nach Feldkirch. Zwei Drittel des benötigten Trinkwassers wird über den Horizontal- und Vertikalfilterbrunnen im Frastanzer Ried gewonnen. Bei den Stadtwerken wird dabei Versorgungssicherheit ebenso groß geschrieben wie beste Wasserqualität, Tafelwasser eben!

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