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Seelische Gesundheit als Grundlage eines optimalen Lebens

Fast jeder Dritte leidet einmal in seinem Leben an einer behandlungsbedürftigen, psychischen Erkrankung.
Fast jeder Dritte leidet einmal in seinem Leben an einer behandlungsbedürftigen, psychischen Erkrankung. ©Istock
Der internationale Tag der seelischen Gesundheit (10.10.), auch Welttag der geistigen Gesundheit genannt, kann für jeden einzelnen Menschen der Startschuss in ein neues, positives Leben sein. Frau Dr.

Barbara Rehberger, fachärztliche Leiterin der aks Sozialpsychiatrischen Dienste, erklärt in zehn Schritten was man selbst tun kann, um seelisch gesund zu bleiben.

Psychische Störungen sind weit verbreitet. Nach einer Studie der WHO leidet weltweit jede vierte Arztbesucherin oder jeder vierte Arztbesucher daran. Psychische Störungen gehören zu den häufigsten Beratungsanlässen in der allgemeinmedizinischen Praxis und sind derzeit die vierthäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. Zehn Prozent der Fehltage bei den aktiv Berufstätigen gehen auf Erkrankungen der Psyche zurück.

Fast jeder Dritte leidet einmal in seinem Leben an einer behandlungsbedürftigen, psychischen Erkrankung. Depressionen, Alkoholerkrankungen, bipolare Störungen (manisch-depressives Kranksein) und Schizophrenien zählen weltweit zu den häufigsten Erkrankungen. Experten nennen sie seit langem „Volkskrankheiten“.

Die drei Säulen der seelischen Gesundheit
Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht alleine das Fehlen von Krankheiten und Gebrechen. Das für jeden Mensch erreichbare Höchstmaß an Gesundheit ist eines seiner Grundrechte (WHO Definition Gesundheit). Der Begriff Gesundheit wird durch Bewegung, Ernährung und geistige Betätigung sowie soziale Integration definiert.

Die drei Säulen der seelischen Gesundheit als Grundlage eines optimalen Lebens dagegen sind Wohlbefinden, Glück und soziale Integration.

Zehn Schritte zum seelischen Wohlbefinden
Die zehn Schritte zum seelischen Wohlbefinden können individuell für eine Planung zu einem eigenverantwortlichen Leben in geistiger und seelischer Gesundheit verwendet werden. „Auf diesem Weg können wir selbst unser Leben gestalten und in gute und positive Bahnen lenken“, so die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie.

  1.  Akzeptieren Sie sich selbst. Dazu gehört, dass ich an mich selber glaube und meine Einmaligkeit schätze. Meine Selbstakzeptanz ermöglicht es mir, auch leichter andere zu akzeptieren. 
  1. Auch mit schwierigen Situationen des Lebens fertig werden. Damit ist gemeint, aktiv eine Situation zu bewältigen versuchen – z. B. Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Pension. Etwas akzeptieren lernen, was ich nicht ändern kann, wie z. B. den Tod oder den Verlust einer geliebten Person.
  1. Mit Anderen in Kontakt bleiben. Im Kontakt mit Anderen finde ich einen Weg aus der Einsamkeit – z. B. über Vereine oder Gruppenaktivitäten. Freundschaften und Geselligkeiten, Gespräche mit anderen Menschen bedeuten Freude und positive Lichtblicke in meinem oft grauen, langweiligen Alltag.
  1. Nach Freiheit und Selbstbestimmung streben. Aus der Passivität in die Aktivität kommen und Verantwortung für das eigene Leben übernehmen.
  1. Ziele finden und anstreben. Eigene Werte als Ziele setzen und versuchen, in gangbaren Schritten diese Ziele zu erreichen. Diese eigenen Ziele können sowohl im Privatleben als auch im Berufsleben gefunden und angestrebt werden. Wichtig ist, dass ich mit Geduld und Klarheit oft auch in kleinen Schritten mich auf den Weg mache, um ans Ziel zu kommen.
  1. Hoffnung haben und das Vertrauen behalten. Die Hoffnung erleuchtet die Dunkelheit bei Verlust, Krankheit oder psychischen Störungen. Der Glaube und die Überzeugung an das Gute sind wichtige Schutzmaßnahmen im oft schwierigen Alltagskampf. Eine positive Grundhaltung hilft Ängste zu überwinden und motiviert im Leben zu stehen.
  1. Eine hilfreiche Hand reichen. Im Helfen erfahren wir von unserer eigenen Kompetenz, wir erleben uns als einen Teil einer Gemeinschaft und erfahren selbst soziale Geborgenheit.
  1. Im Fluss bleiben – den Flow finden. Wie schön ist es doch, sich einer Aufgabe ganz hinzugeben. In einem Spiel völlig aufzugehen. In einer Gemeinschaft aufgenommen und akzeptiert zu sein. Das Leben in Harmonie zu leben.
  1. Die schönen Dinge im Leben genießen. Sich vom Schönen berühren zu lassen ist eine sehr persönliche, individuelle Erfahrung. Wie oft erleben wir schöne, harmonische Momente in unserem Alltag. Es heißt nun, diese schönen Momente zu genießen, sich daran zu erfreuen und die Freude in uns selbst zum Schwingen zu bringen.
  1. Keine Furcht vor Veränderung zeigen und flexibel bleiben. Das Leben ist ein beständiger Fluss. Es braucht Mut, Veränderungen nicht nur zu akzeptieren, sondern  in Offenheit auf neue Möglichkeiten zuzugehen. Wie glücklich macht uns doch eine gelungene Veränderung, sei es nun im Privatleben oder im Arbeitsleben.

Kontakt
aks gesundheit GmbH
Sozialpsychiatrische Dienste
Rheinstraße 61
6900 Bregenz
T 055 74 / 202 – 0
www.aks.or.at

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