Wie die „VN“ berichteten, will Lochau im Bereich der Alten Fähre auf Bundesgrund ein Mehrzweckgebäude erreichten und „benötigt“ dafür ein Tauschgrundstück. Lochau bat die Nachbargemeinde um Hilfe. Und Hörbranz stimmte zu, dem Bund 5.000 Quadratmeter für 25.000 Euro zu verkaufen – unter der Bedingung, dass die Republik das Gebiet um die „Alte Fähre“ wiederum an Lochau abtritt. Mit diesem Deal ist in Hörbranz allerdings beileibe nicht jedermann einverstanden.
„Millionengrundstück“
So entspann sich bei der entscheidenden Gemeindevertretungssitzung eine hitzige Debatte. FPÖ-Vertreter Luis Vonbank empört: „Hörbranz liegt am See, das ist unser Grundstück. Wir dürfen nicht die Nase aus dem Gesicht verkaufen!“ Unterstützung erhielt er von Otto Malang (FPÖ): „Der Preis von 5 Euro pro Quadratmeter für ein Seegrundstück ist ein Hohn. Das Areal ist Millionen wert.“ Bürgermeister Helmut Reichart hingegen: „Mir sind die gutnachbarlichen Beziehungen lieber als das wilde Gestrüpp am Stinkebach, der mich besonders ärgert“. Gemeinderat Josef Siebmacher (FPÖ) äußerte Zweifel, ob die Gemeinde Lochau selbst kein passendes Grundstück zur Verfügung habe und wollte wissen: „Warum ist der Bund so scharf auf die Seegrundstücke?“ Mit einer Mehrheit von 18: 9 Stimmen wurde schließlich dem Verkauf des Grundstücks zugestimmt.
Hörbranz am See – ade?
Vielen Hörbranzer Gemeindevertretern ist jedoch unbekannt, dass ihr Dorf an einer einzigen (!) Stelle direkt an den See grenzt. Und genau jenes Grundstück, das Hörbranz zur Seegemeinde macht, soll an die Republik Österreich „verscherbelt“ werden. Das restliche Seeufer am „Hörbranzer Strand“ gehört seit der Liegewiesen-Aufschüttungen vergangener Jahre der Stadt Bregenz. Bald könnte es also heißen „See – ade“, wenn der „Grundstücksdeal“ über die Bühne geht. Dann nämlich wäre Hörbranz nur mehr bei Hochwasser, das alle paar Jahre auftritt, eine echte „Bodenseegemeinde“.
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