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Seeforelle ist Österreichs Fisch des Jahres 2013

Das Seeforellenprojekt am Zeller See wird seit dem Jahr 2003 von der Stadtgemeinde Zell am See durchgeführt.
Das Seeforellenprojekt am Zeller See wird seit dem Jahr 2003 von der Stadtgemeinde Zell am See durchgeführt. ©LPB/Oberösterreichischer Landesfischereiverband
Der Österreichische Fischereiverband sowie die Landesfischereiverbände haben gemeinsam mit dem Bundesamt für Wasserwirtschaft die aktuelle Bedrohung der Seeforelle aufgegriffen und erklärten sie zum Fisch des Jahres 2013.

Bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts zählte die Seeforelle zu den wichtigsten Wirtschaftsfischen der Alpen- und Voralpenseen. Sie ist ein ausgezeichneter Speisefisch. Nährstoffbelastungen und Regulierungen der Laich- und Aufstiegsgewässer ließen die oft reichen Bestände verschwinden. Die in großen, tiefen Seen heimische Seeforelle (Salmo trutta forma lacustris) gehört zur Familie der Lachsfische (Salmonidae). Sie wandert im Herbst in die Zu- und Abflüsse ihrer Wohngewässer zum Laichen. Charakteristisch sind die seitlichen unregelmäßigen schwarzen Flecken, die sie von der Bachforelle mit roten Tupfen unterscheidet. Seeforellen erreichen üblicherweise Längen bis zu ca. 90 cm mit einem Gewicht von acht bis zehn Kilo, Exemplare bis 140 cm und bis zu 30 Kilo sind die sehr seltene Ausnahme. Ihre Schuppen sind klein, die Kiefer tragen zahlreiche spitze Zähne.

Seeforelle wird bis zu zwölf Jahre alt

Die Fortpflanzung findet in den Zuflüssen der Seen, ihrer Wohngewässer, auf kiesigen Laichgründen von September bis Dezember statt. Die Weibchen legen dann pro Kilo Körpergewicht 1.000 bis 2.000 Eier in Laichgruben in den Kiesgrund, der für eine ungestörte Embryonalentwicklung von kühlem, sauerstoffreichen Wasser durchströmt werden muss. Die Eier haben einen Durchmesser von rund fünf Millimetern. In den Fortpflanzungsgewässern verbringen die jungen Seeforellen dann ihren ersten Lebensabschnitt, ernähren sich von Kleinlebewesen und kleinen Fischen, um dann als halb- bis zweijährige Fische in die Seen abzuwandern. Die erwachsenen Seeforellen ernähren sich ausschließlich von Fischen. Das ungefähre Alter, das sie erreicht, liegt bei durchschnittlich acht bis zwölf Jahren.

In manchen Gewässern führten auch Überfischungen oder falsche Besatzmaßnahmen zum starken Rückgang der in jedem See spezifisch angepassten Art. Heute hindern vor allem Querbauten die Seeforelle daran, die für die Fortpflanzung nötigen Habitate zu erreichen. Längsverbauungen reduzieren die Gewässerstrukturen, die zur Entwicklung benötigt werden.

Maßnahmen und Projekte in Salzburg

Die gesetzliche Mindestlänge für gefischte Seeforellen wurde aktuell im Bundesland Salzburg um zehn Zentimeter auf 50 Zentimeter erhöht, so das Land Salzburg in einer Presseaussendung. Geschont ist die Seeforelle in Salzburg vom 1. Oktober bis 31. Dezember, das heißt, dass sie in dieser Zeit aus natürlichen Gewässern nicht entnommen werden darf, weder vom Angelfischer, noch vom Bewirtschafter oder Berufsfischer. Zur Seeforelle gibt es zahlreiche Initiativen und Projekte an einzelnen Gewässern, so zum Beispiel am Hintersee im Salzburger Flachgau, sowie am Zeller See im Pinzgau.

Seeforellen-Tradition im Hintersee und im Zeller See

Die Seeforelle hat im Flachgauer Hintersee eine lange Tradition und wurde bereits in der Kollmann Fischereikarte von Salzburg aus dem Jahr 1898 erstmalig erwähnt. In den vielen Jahren der Bewirtschaftung durch die österreichischen Bundesforste wurde durch den Fischereimeister Ernst Rittsteiger die Seeforelle in ihrem Bestand erhalten. Nach der Übernahme der Bewirtschaftung durch den Fischereiverein Hintersee im Jahr 2000 und der Erstellung eines Besatzkonzeptes durch das Bundesamt für Wasserwirtschaft – Institut für Gewässerökologie, Fischereibiologie und Seenkunde in Scharfling (BAW-IGF) wurde der Seeforelle wieder ein besonderer Stellenwert verliehen. Im Sommer und Herbst 2005 erfolgte eine wissenschaftliche Untersuchung des Hintersees durch das BAW-IGF sowie durch die Universität Salzburg, Fachbereich Organismische Biologie in Zusammenarbeit mit dem Fischereiverein Hintersee. Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie wurde ein Bewirtschaftungskonzept für den Hintersee erarbeitet. Für die kommenden Jahre wird alle Energie in die Errichtung eines Fischaufstieges in den Zulauf investiert, um eine natürliche Fortpflanzung der Seeforelle im Hintersee zu gewährleisten.

Das Seeforellenprojekt am Zeller See wird seit dem Jahr 2003 von der Stadtgemeinde Zell am See durchgeführt. ln der von der Stadtgemeinde Zell am See angepachteten Fischzucht Prielau werden Seeforellen abgestreift, ausgebrütet und aufgezogen. Dabei hilft die benachbarte Fischzucht Kehlbach in Saalfelden mit. Im Frühjahr werden jedes Jahr in den Zuläufen des Zeller Sees Seeforellen-Brütlinge eingesetzt.

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