Wie aus Regierungskreisen verlautete, handelte es sich bei den Hingerichteten um radikalislamische Taliban, die mehrheitlich wegen Anschlägen mit vielen Opfern zum Tode verurteilt worden waren. Ob sie in das verheerende Attentat vom 19. April in Kabul mit Dutzenden Toten verwickelt waren, blieb unklar.
Gemäß der afghanischen Verfassung muss die Vollstreckung eines Todesurteils vom Präsidenten genehmigt werden. Die Hinrichtung der sechs Taliban-Kämpfer sind die ersten Exekutionen, die Präsident Ghani seit seinem Amtsantritt im Jahr 2014 genehmigte.
Die Taliban reagierten auf die Hinrichtungen in einem E-Mail. Darin prangerten sie die schlechte Behandlung von Gefangenen an und verglichen Vorfälle in Gefängnissen mit “Taten von Nazi-Deutschen”. Das werde aber den Widerstand nicht schwächen.
Die Taliban hatten sich im April zu dem Anschlag in Kabul bekannt, bei dem 64 Menschen getötet und 347 verletzt worden waren. Ghani hatte daraufhin ein hartes militärisches Vorgehen gegen die Taliban, härtere Strafen und die Hinrichtung zum Tode verurteilter Aufständischer angekündigt. Laut einem Bericht des Senders Tolo News ließ sich Ghani die Listen mit allen Insassen der Todeszellen schicken.
Wie viele Menschen in Todeszellen sitzen, ist unklar. Obwohl in Afghanistan jedes Jahr Dutzende Menschen zum Tod verurteilt werden, wird die Todesstrafe nur sporadisch umgesetzt.
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.