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Sechs Taliban-Kämpfer in Afghanistan hingerichtet

In Afghanistan sind am Sonntag sechs Taliban-Kämpfer hingerichtet worden. Präsident Ashraf Ghani habe die Hinrichtung der Männern genehmigt, die "schwere Verbrechen gegen Zivilisten und die öffentliche Sicherheit" verübt hätten, teilte der Präsidentenpalast in Kabul mit. Ein Gefängnisbeamter bestätigte, die Männer seien in der Früh im Gefängnis Pul-e-Charkhi im Osten der Hauptstadt gehängt worden.


Wie aus Regierungskreisen verlautete, handelte es sich bei den Hingerichteten um radikalislamische Taliban, die mehrheitlich wegen Anschlägen mit vielen Opfern zum Tode verurteilt worden waren. Ob sie in das verheerende Attentat vom 19. April in Kabul mit Dutzenden Toten verwickelt waren, blieb unklar.

Gemäß der afghanischen Verfassung muss die Vollstreckung eines Todesurteils vom Präsidenten genehmigt werden. Die Hinrichtung der sechs Taliban-Kämpfer sind die ersten Exekutionen, die Präsident Ghani seit seinem Amtsantritt im Jahr 2014 genehmigte.

Die Taliban reagierten auf die Hinrichtungen in einem E-Mail. Darin prangerten sie die schlechte Behandlung von Gefangenen an und verglichen Vorfälle in Gefängnissen mit “Taten von Nazi-Deutschen”. Das werde aber den Widerstand nicht schwächen.

Die Taliban hatten sich im April zu dem Anschlag in Kabul bekannt, bei dem 64 Menschen getötet und 347 verletzt worden waren. Ghani hatte daraufhin ein hartes militärisches Vorgehen gegen die Taliban, härtere Strafen und die Hinrichtung zum Tode verurteilter Aufständischer angekündigt. Laut einem Bericht des Senders Tolo News ließ sich Ghani die Listen mit allen Insassen der Todeszellen schicken.

Wie viele Menschen in Todeszellen sitzen, ist unklar. Obwohl in Afghanistan jedes Jahr Dutzende Menschen zum Tod verurteilt werden, wird die Todesstrafe nur sporadisch umgesetzt.

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