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Sechs Serben stellen sich in Den Haag

Sechs vom Haager UNO-Kriegsverbrechertribunal für Ex-Jugoslawien angeklagte Serben werden sich nach Angaben eines Ministers "in den nächsten Tagen" freiwillig stellen. Die EU-Perspektive beschleunigt.

Neben dem Polizeigeneral Sretan Lukic handle es sich um den im Sommer geflohenen ehemaligen Serben-Führer in Kroatien, Goran Hadzic, sowie die beiden Brüder Milan und Sredoje Lukic aus Bosnien-Herzegowina, sagte der serbische Justizminister Zoran Stojkovic der Belgrader Zeitung „Blic“ (Mittwoch-Ausgabe).

Über die beiden anderen Angeklagten machte der Minister keine näheren Angaben. Er kündigte an, dass der ebenfalls angeklagte frühere Generalstabschef Nebojsa Pavkovic verhaftet und ausgeliefert werde, falls er sich nicht schnellstens freiwillig stelle. Vor dem UNO-Tribunal sind heute noch 13 Serben angeklagt, deren Verhaftung die Behörden seit Jahren abgelehnt hatten.

An der Spitze dieser Liste stehen der frühere politische Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, und dessen Militärkommandant Ratko Mladic. Beide mutmaßlichen Kriegsverbrecher befinden sich nach Beteuerungen der Regierung weder in Serbien noch in Bosnien. Die Europäische Union hat die Auslieferung der meisten Gesuchten zur Voraussetzung für eine weitere Annäherung Serbiens an Brüssel gemacht.

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