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SCR Altach: "Bodenständig und trotzdem auf einem guten Weg"

Sportdirektor Zellhofer: "Spüre eine Riesen-Motivation".
Sportdirektor Zellhofer: "Spüre eine Riesen-Motivation". ©APA
Altach - Punktebester Aufsteiger, in der Fußball-Bundesliga am Ende auf Rang drei klassiert und damit als erster Vorarlberger Club einen Europacup-Platz ergattert - der SCR Altach kann auf die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zurückblicken. Auf einer wirtschaftlich gesunden Basis stehend, will sich der Verein vom "Image des Fahrstuhlteams" in der Bundesliga endgültig verabschieden.


“Ich habe eine riesige Freude. Das sage ich aus meinem tiefstem Inneren, weil mir der Verein sehr am Herzen liegt. Wir wollten in Vorarlberg die Vorreiterrolle einnehmen – das ist uns gelungen”, resümierte ein rundum zufriedener Sportdirektor Georg Zellhofer im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur.

Canadi: “Bin sehr stolz”

Mit ihrem 1:0-Auswärtssieg bei Absteiger Wiener Neustadt beendeten die Altacher die Spielzeit an der dritten Stelle, übertrafen die bisherige Rekordmarke des GAK in der Saison 1995/96 und sind mit 59 Zählern der punktebeste Aufsteiger der Bundesliga-Geschichte. Trainer Damir Canadi freute sich “enorm” darüber: “Ich bin sehr stolz, dass wir das geschafft haben.” Sportdirektor Zellhofer gestand: “Wenn wir am Schluss auf Platz sechs oder sieben gestanden wären, hätten wir uns auch gefreut. Aber die Art und Weise, wie wir das die ganze Saison kontinuierlich durchgezogen haben, war wirklich überraschend – das hat mich fasziniert.”

Interne Geschlossenheit macht Stärke aus

Die Stärke des Teams sei, so Zellhofer, die interne Geschlossenheit. “Das versteht der Trainer sehr gut zu handhaben, etwa mit sehr vielen Maßnahmen im Teambuilding-Bereich. Die Mannschaft ist auch sehr kritikfähig und gut aufgestellt, was die Hierarchie betrifft”, erklärte der frühere Rapid- und Austria-Trainer. Nicht unpassend wollte Canadi folgende Erfolgsfaktoren erkannt haben: “Einstellung, Disziplin und Siegeswille.”

Erwartungshaltung ist gestiegen

Seit seinem Amtsantritt als Altacher Sportdirektor im Jänner 2013 sah Zellhofer hauptsächlich die sonnigen Seiten des Fußball-Business. “Ich bin lange genug dabei, um zu wissen, dass auch andere Zeiten kommen werden. Es wird interessant werden zu sehen, wie der ganze Verein dann reagiert”, so Zellhofer mit dem Zusatz: “Die Erwartungshaltung ist in dieser Saison natürlich nicht gesunken.” Auch Canadi wusste bereits unmittelbar nach dem Spiel: “Jetzt heißt es weiterarbeiten, es wird nicht immer so sein. Wir müssen diese Saison bestätigen.”

Stadion: Appell an die Politik

Ihre Europacup-Premiere müssen die Altacher wegen des drei Millionen Euro teuren Stadionumbaus in Innsbruck bestreiten. Im infrastrukturellen Bereich hatte Zellhofer bereits im April Aufholbedarf gesehen: “Ich hoffe, dass das Ganze mitwächst mit dem Erfolg.” Am Montag appellierte er an die Politik: “Ich wünsche mir, dass wir für diese Saison auch belohnt werden und uns das Land in Sachen Stadion unterstützt.”

Die kommenden internationalen Aufgaben sieht Zellhofer als Bonus. “Für Altach und Vorarlberg ist das absolutes Neuland, sicherlich etwas sehr Interessantes. Aber die Bundesliga ist unser täglich Brot, die Auftritte in Europa sind Belohnung – ein Zusatz für die Spieler, den Verein und Vorarlberg.”

Kommen weitere Verstärkungen?

Nur für das internationale Abenteuer sollen keine Spieler geholt werden. “Wir werden sicherlich nicht riskieren, den Kader mit teuren Verpflichtungen aufzublähen”, so Zellhofer, der ansonsten aber Neuzugänge für die Offensive nicht ausschließen will: “Wenn wir wirklich noch irgendwo Bedarf haben, dann auf den offensiven Außenpositionen und in der Spitze, was einen schnellen Konterstürmer betrifft.”

“Es steht alles auf einer soliden Basis”

Es scheint, als fühle sich der 54-Jährige rundum wohl im Club. “Der Verein ist bodenständig und trotzdem auf einem sehr guten Weg. Es gibt kein Mäzenatentum, alles steht auf einer soliden Basis. Es wir nichts Großartiges versprochen und dann nicht umgesetzt. Ich hoffe nun, dass wir uns durch diese Saison noch interessanter für Sponsoren gemacht haben.”

Die Basis wäre gelegt, nun arbeiten die Altacher daran, vom “Image des Fahrstuhlteams” (Zellhofer) wegzukommen. “Ich spüre eine Riesen-Motivation, den Verein in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Die Herausforderung ist nun, Kontinuität zu gewährleisten, um auf Jahre hin erfolgreich zu sein”, sagte Zellhofer.

(APA)

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