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Schwere Vorwürfe gegen Altbischof Klaus Küng

Klaus Küng im Jahr 2004.
Klaus Küng im Jahr 2004. ©AP
Altbischof Klaus Küng soll einen St. Pöltner Priesterseminar-Subregens im Jahr 2004 unsittlich berührt haben. Küng weist die Vorwürfe "aufs Schärfste" zurück.

Die Anschuldigung des Priesterseminar-Subregens Wolfgang Rothe seien seit über einem Jahr bekannt, aber aufgrund der Unglaubwürdigkeit der Quellen nicht weiter verfolgt worden, so die Diözese St. Pölten am Wochenende via "Kathpress". Weiter hieß es, der Bischof behalte sich rechtliche Schritte vor.

In Verruf gekommenes Seminar

Die Vorwürfe wurden am Samstag auf der "Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt" bekannt. Geschehen sein soll der Fall im Jahr 2004, als Küng Diözesanbischof in Feldkirch und Apostolischer Visitator im St. Pöltner Priesterseminar war.

Küng - für den die Unschuldsvermutung gilt - war nach St. Pölten bestellt worden, um in dem wegen des Verdachts von Homosexualität und Kinderpornografie in Verruf geratenen St. Pöltener Priesterseminar für Ordnung zu sorgen. Die Prüfung des Bischofs führte dazu, dass das in Verruf gekommene Seminar geschlossen und die Führung, darunter auch Wolfgang Rothe, entlassen wurde. Küng wurde nach der Tätigkeit als Apostolischer Visitator zum dortigen Diözesanbischof ernannt und emeritierte im Mai 2018. Seit 2010 war er innerhalb der Bischofskonferenz auch für die kirchliche "Stiftung Opferschutz" zuständig.

Was konkret passiert sein soll

Wie die Diözese mitteilt, habe Klaus Küng am 6. Dezember 2004 Wolfgang Rothe in Anwesenheit des damaligen Generalvikars das Ergebnis seiner Visitation und die angeordnete Vorgehensweise mitgeteilt. Danach habe Rothe um Bedenkzeit gebeten und habe beim Hinausgehen einen Schwächeanfall erlitten.

Rothe sei schließlich angeboten worden, sich hinzulegen und einen Tee zu trinken. Der Bischof, der auch Arzt ist, habe ihm daraufhin eine leichtes Beruhigungsmittel angeboten, das Rothe eingenommen habe.

Unsittliche Berührungen

Laut Angaben von Wolfgang Rothe soll Bischof Klaus Küng nach der Verabreichung des Medikaments versucht haben, ihn unsittlich am Rücken und am Gesäß zu berühren. Diese Vorwürfe weist Küng aber mit aller Schärfe zurück. Danach sei Rothe in seine Wohnung geflüchtet und sei nach dem Verzehr eines Weins von seinem Balkon gestürzt.

Der ehemalige Subregens Rothe wandte sich mit seinen Vorwürfen an die Ombudsstelle der Erzdiözese Wien. Die von ihm eingebrachte Darstellung sei danach umgehend an die rechtliche zuständige vatikanische Bischofskongregation weitergeleitet worden.

(Red.)

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