Die französische Polizei ist mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Demonstranten vorgegangen, die am Dienstagabend (gestern) nahe dem Parlamentsgebäude in Paris gegen die geplante Pensionsreform protestiert hatten und nahm rund 60 Personen fest. Trotz des Einsatzes der Tränengas stürmten immer wieder hunderte maskierte Demonstranten auf den Place de la Concorde im Stadtzentrum. Einige von ihnen versuchten, aus Sicherheitsabsperrungen Barrikaden zu errichten. Ein Fotograf wurde von einer von einem Demonstranten geworfenen Flasche am Kopf getroffen und verletzt.
Etwa 60 Menschen wurden festgenommen, die im Zentrum der Stadt auf der Flucht vor der Polizei die Pariser Oper gestürmt hatten. Eine Aufführung der Mozart-Oper „Cosi fan tutte“ musste abgebrochen werden, nachdem rund 15 Demonstranten in den Saal eingedrungen waren.
Zu den Zwischenfällen kam es nach Abschluss einer friedlichen Demonstration, bei der nach Polizeiangaben 37.000, nach Veranstalterangaben 200.000 Menschen gegen die Pensionspläne der Regierung demonstriert hatten. Landesweit gingen nach Polizeiangaben mindestens 440.000 Menschen gegen die Reform auf die Straße. Nach Angaben der Veranstalter nahmen sogar mehr als eine Million Menschen an den zahlreichen Kundgebungen teil.
Streiks und Proteste gegen die Reform gab es in unterschiedlichen Bereichen des öffentlichen Lebens. Ausstände trafen die Staatsbahn SNCF und die kommunalen Verkehrsbetriebe, aber auch zahlreiche andere Branchen vom Bildungswesen bis zur Müllabfuhr. Die Gewerkschaften bezeichneten den Streiktag als Erfolg und riefen den Donnerstag (morgen) zum nächsten „Streik- und Protesttag“ aus.
Die Pensionsreform in Frankreich sieht vor allem längere Einzahlungen für Beamtenpensionen vor. Damit soll das französische Solidar-System angesichts höherer Lebenserwartung und sinkender Beschäftigtenzahlen gerettet werden.
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