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Schwere Kämpfe zwischen Hamas und Fatah

Gaza - Mitglieder der radikal-islamischen Hamas- Bewegung und der Fatah von Palästinenser-Präsident Abbas haben sich am Mittwoch früh im Gaza-Streifen erbitterte Kämpfe geliefert.

Im Zentrum der Stadt Gaza kam es zu heftigen Schießereien um die Kontrolle von Hochhäusern und Straßenkreuzungen. Überall in der Stadt waren Maschinengewehre zu hören. Beide Seiten sprachen von Bürgerkrieg.

Die Bewohner von Gaza wagten sich nicht auf die Straße. Augenzeugen berichteten von einer zunehmenden Überlegenheit der Hamas: Rund 200 Hamas-Kämpfer überrannten am Dienstagabend die Zentrale einer mit der Fatah verbündeten Sicherheitstruppe im nördlichen Gaza-Streifen. Dabei wurden rund 20 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.

Zuvor waren bereits binnen 24 Stunden mindestens 19 Palästinenser im Gaza-Streifen bei Schießereien zwischen den verfeindeten Gruppen getötet worden. In einem Versuch der verzweifelten Gegenwehr griffen Fatah-Kämpfer den Fernsehsender der Hamas an, wurden aber zurückgeschlagen.

Zuvor hatten Hamas-Milizionäre bereits gewaltsam die Kontrolle über die Stadt Khan Yunis im Süden des Gaza-Streifens übernommen und dort Polizeistationen besetzt. Mehr als 90 Mitglieder der Präsidialgarde und der von der Fatah kontrollierten Polizei hätten sich ergeben, verlautete aus Polizeikreisen. Auch im Norden des Gaza- Streifens forderten Hamas-Milizionäre die Fatah-Polizeitruppe zur Aufgabe auf.

Wegen der Eskalation der Lage setzte die Fatah-Bewegung ihre Mitarbeit in der palästinensischen Einheitsregierung mit der Hamas vorerst aus. Das Zentralkomitee der Partei beschloss am Dienstagabend zudem den vollständigen Rückzug aus dem von der Hamas geführten Kabinett, falls die Kämpfe im Gaza-Streifen nicht eingestellt werden.

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