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Schweizer Waffenlager: Hinweis kam aus Vorarlberg

Susanne Dilp verweist auf die laufenden Ermittlungen.
Susanne Dilp verweist auf die laufenden Ermittlungen. ©Kantonspolizei St. Gallen, VOL.AT/Paulitsch
Bregenz, St. Gallen. Der ausschlaggebende Hinweis auf das private Waffenlager kam aus Vorarlberg. Derzeit laufen auf beiden Seiten der Grenze die Ermittlungen auf Hochtouren.
Illegales Waffenarsenal ausgehoben
61-Jähriger bunkert 280 Waffen

Wegen eines riesigen Waffenarsenals mit illegalen Maschinenpistolen, verschiedensten Langwaffen, einer Handgranate und Sprengstoff ist ein Schweizer im Kanton St. Gallen festgenommen worden. Die Polizei hatte seit Juli 2017 gegen den nun verhafteten Händler ermittelt, nachdem österreichische Strafverfolgungsbehörden dem Mann auf die Spur gekommen waren, hieß es am Mittwoch.

Hinweis aus Vorarlberg

So kam der ausschlaggebende Hinweis von Vorarlberger Behörden. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne man dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht genauer erläutern, bittet Polizeisprecherin Susanne Dilp um Verständnis und Geduld. Derzeit laufen noch die Ermittlungen rund um den vermuteten Waffenhandel. In welchem Umfang und welche Art von Waffen nach Vorarlberg und Österreich gelangten, könne man derzeit ebenfalls aufgrund der laufenden Ermittlungen noch nicht kommentieren.

Über 280 Waffen

Im Haus des 61-Jährigen in Degersheim fand die Polizei vergangene Woche 280 Waffen, mehr als 100.000 Schuss Munition und 1,3 Millionen Franken (1,1 Millionen Euro) Bargeld, wie die Kantonspolizei in St. Gallen am Mittwoch berichtete. Unter den Waffen waren diverse Langwaffen wie Karabiner, aber auch Maschinenpistolen und Schalldämpfer.

StG 77 unter Waffenfund

Gefundene verbotene Waffen. - Kantonspolizei St. Gallen
Gefundene verbotene Waffen. - Kantonspolizei St. Gallen

Diese Aufstellung der St. Galler Kantonspolizei zeigt allein alle in der Schweiz verbotenen Waffen des Lagers. Darunter befinden sich neben Scharfschützengewehr auch diverse Varianten vom Sturmgewehren. In der Eidgenossenschaft sind sowohl vollautomatische Waffen wie auch deren halbautomatische Versionen verboten. Unter den gezeigten Waffen scheint sich auch ein österreichisches Sturmgewehr der Marke Steyr AUG A1, im Bundesheer unter Sturmgewehr 77 geführt, zu befinden. Dieses fällt unter das Kriegswaffengesetz und ist auf dem zivilen Markt grundsätzlich nicht erhältlich.

Ob es sich bei den gezeigten Waffen tatsächlich um Kriegsmaterial oder um zumindest in Österreich teilweise erlaubten, jedoch in der Schweiz verbotenen, zivilen Varianten dieser Waffen handelt, wollen die Behörden zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls noch nicht kommentieren. Auch die Herkunft und Ursprung der Waffen wird noch ermittelt.

Umfangreiche Ermittlungen

Die Ermittlungen seien sehr umfangreich, man stehe erst am Anfang, sagte Polizeisprecher Gian Andrea Rezzoli der Schweizer Nachrichtenagentur sda. In welchen Kreisen der 61-jährige Händler seine Waffen kaufte und verkaufte, ist laut dem Polizeisprecher noch nicht bekannt. Derzeit ermitteln die Schweizer und österreichischen Behörden aufgrund getrennter Verfahren nach den Ursprüngen und Verbleib der Waffen.

Nach Hinweisen in den Kommentaren wurden die Angaben zu den verbotenen Waffen in der Schweiz präzisiert.

(APA/red)

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