Der vor kurzem aufgetauchte Clip wurde von der Helmkamera des Ostschweizer Motorradfahrers aufgenommen und zeigt die wilde Fahrt von Rheineck nach St. Gallen. Zehn Raserdelikte werden ihm nun zur Last gelegt – unter anderem Hausfriedensbruch, weil er durch einen Rohbau raste. Bereits in Rheineck gibt er ordentlich Gas, durch St. Gallen brettert er mit über 100 Sachen. Zwei Polizeiautos versuchen vorerst vergeblich, den Raser zu stoppen. Die wilde Fahrt endet schließlich abrupt durch einen Sturz – zwei Beamte stürzen sich sofort auf den Mann, schlagen auf ihn ein und stoßen wüste Beleidigungen aus, während die Helmkamera weiter aufzeichnet.
Wut auf die Behörden: “Wollte Dampf ablassen”
Im Interview mit “Blick” erzählt der 42-Jährige nun, was ihn zu der Amokfahrt trieb: “Ich wollte Dampf ablassen”, sagt er der Zeitung. Er sei jahrelang selbständig gewesen und habe Grills verkauft, teils mit fünf und mehr Angestellten. Die Behörden hätten ihm jedoch das Leben schwer gemacht – und so ging alles abwärts, erzählt der Vater von zwei Kindern. Es folgten Konkurs und Burnout. Von den Behörden habe er keinen Franken Hilfe bekommen: “Ich hatte nichts mehr zum Essen für meine Familie.” Am Geburtstag seines Sohnes sei ihm schließlich alles zuviel geworden, er setzte sich aufs Motorrad und gab Gas. Für ihn ein Hilferuf in der Not, erklärt der Ostschweizer.
Verständnis für grobe Polizisten
In die Kritik geraten ist nicht nur der Amokfahrer selbst, sondern auch die Polizisten, die bei der Festnahme mit Schlägen und derben Sprüchen à la “I chlopf dir de Grind uf!” und “I mach di kaputt!” nicht sparten. Der Biker kann die Reaktion jedoch verstehen: “Ich habe Sch*** gebaut und Menschenleben gefährdet.” Wäre er einer der Polizisten gewesen, er hätte sich wohl auch “ein paar aufs Dach gehauen”, erklärt er – in so einer Situation könne man schnell die Fassung verlieren.
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