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Schuljahr völlig umkrempeln

Einige neue Vorschläge, wie die umstrittenen Herbstferien künftig aussehen könnten, brachte der "VN"-Stammtisch am Mittwochabend in Dornbirn. Eltern, Lehrer und Schüler diskutierten miteinander.        

Den durch die länger dauernde Landtagssitzung verhinderten Landesrat Siegi Stemer vertrat Landesschulinspektor Raimund Rosenberg. Er stellte gleich zu Beginn die provokante Frage: „Was soll passieren, wenn es kommendes Jahr keine Herbstferien mehr gibt. Gehen wir zurück zu den schulautonomen Tagen?“ Dass dies kaum eine Alternative ist, zeigten die folgenden Wortmeldungen. So wartete Ernst Schwald mit einem konkreten Vorschlag zu einheitlichen, fünftägigen Herbstferien auf.

Neueinteilung

Ein vorverlegter Beginn der Sommerferien, Kürzung der Sommerferien um eine Woche und das Infragestellen der schulfreien Tage an Allerseelen und am 19. März (Landespatron) waren weitere Vorschläge. Die beiden letzteren scheitern allerdings von vornherein am Konkordat. Raimund Rosenberg schlug vor, sich das ganze Jahr anzusehen. “ Vier Unterrichtsblöcke zu jeweils sieben Wochen sind machbar“ , meinte er. “ Aber wer traut sich an die Semesterferien heran?“

Aus dem Publikum kam von Andreas Mischak eine ähnliche Wortmeldung. Er schlug vor, die ganze Schule hinsichtlich der Lernphasen “ umzukrempeln“ . Sechs Wochen intensiver Unterricht und dann Herbstferien, schwebt ihm vor. Im Übrigen: Wenn man die Schüler frage, dann wollten diese natürlich Ferien – so wie jeder Arbeitnehmer auch. Das wies Maria Sagmeister zurück. Die Schüler(innen) seien sich der Bedeutung der Bildung sehr bewusst, vielleicht mehr als Erwachsene. Lehrervertreter Gerhard Pusnik plädierte bei Beibehaltung der Herbstferien darauf, die Sommerferien vorzuziehen und eine Woche früher mit dem Unterricht zu beginnen. Was ihm wichtig wäre, ist die Lösung des Betreuungsproblems. Da könne das Land etwas machen, von einer Lösung sei man jedoch weit entfernt.

Autonome Tage nötig?

“ Brauchen wir überhaupt schulautonome Tage?“ , wollte die Mutter Barbara Offner wissen. Sie frage sich, ob die Schule eigentlich mehr geschlossen als geöffnet sein soll. Mit den Herbstferien würden die Schüler aus ihrem Lernrhythmus gerissen. Wie es weitergeht, wird sich bald zeigen. Noch heuer soll die Entscheidung über die Fortführung der Herbstferien fallen.

Schüler fühlen sich zu wenig gehört

“Für mich als Schüler wurde die Frage nicht beantwortet, was Herbstferien bringen.“ Andi Weber wies ebenso deutlich darauf hin, dass die Meinung der Schüler in der Diskussion nicht gehört werde, wie Maria Sagmeister. “ Hallo, wir sind auch noch da“ , machte sie ihrem Unmut Luft, dass nur von Interessen der Wirtschaft, Landwirtschaft und Tourismus gesprochen werde. Für die Schüler(innen) selbst sei Bildung wichtig und die Schüler(innen) seien die Experten.

Geradezu eine Unverschämtheit sei es, dass man nirgends seine Meinung sagen könne. Landesschulsprecherin Nathalie Bacher unterstützte sie und forderte Landesrat Siege Stemer auf, in dieser Frage auf die Schüler zuzugehen.

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