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Schülerzahlen: Eltern werden ungeduldig

Eine rasche Senkung der Klassenschülerhöchstzahl auf 25 fordert der Wiener Landesverband der Elternvereine an den Pflichtschulen. Die derzeitige Vorgangsweise geht den Elternvertretern zu langsam.

Bereits vor einem Jahr sei Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) vom Nationalrat beauftragt worden, eine Senkung zu prüfen, so Landesverbands-Vorsitzender Andreas Ehlers bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Damit müsse die Anzahl der dafür benötigten Dienstposten bereits feststehen, so Ehlers. In den nächstjährigen ersten Klassen könnten daher bereits die nötigen Senkungen der Klassenschülerzahl greifen. Voll implementiert wären diese dann in vier Jahren, weil die bereits bestehenden Klassen nicht auseinander gerissen werden sollten. Derzeit beträgt die Klassenschülerhöchstzahl 30 Kinder, wobei zur Vermeidung von Abweisungen auch 36 erlaubt sind.

Ein Dorn im Auge sind den Elternvertretern auch die „Schulnebenkosten“ wie etwa Kopiergeld für Mitteilungen der Schulen an die Eltern oder das Einsetzen kostenpflichtiger Referenten bei Schulveranstaltungen. Dabei gehe es nicht um den Besuch des Theaters der Jugend, sondern etwa um das Auftreten von Ernährungsberatern oder Tennislehrern, die statt der Lehrer den normalen Unterricht halten, so Ehlers. Ähnliche Probleme würden sich bei teuren Projektwochen ergeben, an denen zwar die Schüler nicht verpflichtend teilnehmen müssen. Gleichzeitig gebe es aber natürlich einen moralischen Druck, bei einem Gemeinschaftserlebnis mit der Klasse dabei zu sein. Demnächst wollen die Elternvertreter mit dem Stadtschulrat ein Weißbuch erarbeiten, welche „Nebenkosten“ zumutbar sind und welche nicht.

Weiters verlangen die Eltern Mindeststandards für die Nachmittagsbetreuung. Neben einem ausgewogenen Essensangebot mit Bioanteilen direkt an den Schulen – und nicht im Wirtshaus – müsse es Lernbegleitung, Neigungs- und Interessengruppen sowie betreute Freizeit geben.

SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser verlangte für die Nachmittagsbetreuung bzw. Ganztagsschulen in einer Aussendung wiederum eine rasche Novellierung des Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) zur Absicherung der Schülertransporte. Derzeit seien diese nur für den Weg von und zur Schule abgesichert. Jene Kinder, deren Nachmittagsbetreuung nicht direkt in der Stammschule stattfindet, sondern etwa in einem Hort, würden in der Luft hängen.

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