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Schulden sind jung und männlich

Das ist die Quintessenz aus dem am Dienstag publizierten Jahresbericht 2002 der Schuldenberatung des Vorarlberge Instituts für Sozialdienste (IfS).

Laut Geschäftsführer Peter Kopf von der IfS-Schuldenberatung in Bregenz haben im Vorjahr 1.556 Klienten das Beratungsangebot in Anspruch genommen – um zwölf Prozent mehr als 2001. Kopf: „Diese Zunahme ist vor allem auf das Ansteigen der Klientinnen und Klienten im Alter zwischen 18 und 24 zurückzuführen“. Bereits mehr als zehn Prozent der Rat Suchenden gehören dieser Altersgruppe an.

„Schulden haben meist ein junges Gesicht und sind darüber hinaus männlich“, resümiert Kopf. Das bedeute, dass beinahe zwei Drittel aller Rat suchenden Schuldner Männer sind. Kopf erklärt sich das mit einer höheren Risikobereitschaft vor allem junger Männer in vielen Lebensbereichen und daher auch beim Ausleihen von fremdem Geld.

„Arbeitslosigkeit, Scheidung und Trennung, Unfälle oder Krankheiten, eine gescheiterte selbstständige Tätigkeit oder einfach die Erhöhung der Fixausgaben um einige Euro“, nennt der Schuldenberater als Hauptauslöser für nicht mehr zurückzahlbare Schulden. Dabei seien es nicht nur Menschen, die nie gelernt haben mit Geld umzugehen, die in die Schuldenfalle tappen, sondern auch „Leute wie du und ich“, denen ein Schicksalsschlag alle Zukunftshoffnungen zunichte gemacht habe.

In zahlreichen Beratungsgesprächen, Kontakten mit Gläubigern, Arbeitgebern, Behörden oder sozialen Institutionen werden von der IfS -Schuldenberatung Lösungen erarbeitet und umgesetzt. Immer häufiger auch durch einen Privatkonkurs, der in vielen Fällen die letzte Chance für ein neues Leben ohne Schulden ist, erinnert Kopf.

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