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Bundesschulsprecherin für späteren Schulstart

Bundesschulsprecherin Conny Kolmann
Bundesschulsprecherin Conny Kolmann ©APA
Für einen späteren Schulstart an den höheren Schulen plädiert Bundesschulsprecherin Conny Kolmann. Um Schüler mit Nachprüfung nicht zusätzlich zu stressen, solle die Schule wie bis zum Jahr 2005 generell erst am Mittwoch beginnen.
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“Eine Nachprüfung, besonders bei Nichtbestehen, stellt für einen Schüler eine hohe emotionale Belastung dar. Es ist absolut unverantwortlich, den Schüler in diesem Zustand in ein neues Klassenumfeld zu schicken und zu erwarten, dass er sich in dieser Stress-Situation zurechtfindet”, so Kolmann in einer Aussendung am Montag.

Bis 2005 startete der reguläre Schulbetrieb an den höheren Schulen erst am Mittwoch, am Montag und Dienstag davor fanden die Nachprüfungen statt. Seither werden (zunächst aufgrund schulautonomer Regelung) die Wiederholungsprüfungen parallel zum laufenden Schulbetrieb abgehalten. Vorteil der alten Regelung: Die jeweilige Klassengemeinschaft konnte – je nach Ergebnis der Nachprüfungen – gemeinsam in das neue Schuljahr starten.

Außerdem seien an den ersten beiden Schultagen Klassenvorstände oft durch eine Nachprüfung verhindert und könnten in den ersten beiden Tagen ihre Klasse nicht betreuen. “Administrative Aufgaben bleiben liegen oder werden unzureichend erledigt und ein produktiver Schulbetrieb ist schlichtweg nicht möglich”, meinte die aus der VP-nahen Schülerunion kommende Kolmann. Die Bundesschülervertretung will deshalb zur “alten, schülerfreundlichen Regelung” des Schulbeginns zurückkehren.

Weniger mit dem Schulbeginn am Montag an sich hat die laizistische “Initiative Religion ist Privatsache” ein Problem. Allerdings stößt sich deren Vorstand Heinz Oberhummer am Schuljahresstart mit einer “Schulmesse” bzw. mit einem “Schulgebet”: “Dass diese diskriminierende Praxis auch in vielen öffentlichen Schulen noch als Selbstverständlichkeit gilt, ist eine Ungeheuerlichkeit”, hieß es in einer Aussendung. Die Schule solle der Bildungsvermittlung, Demokratieerziehung und insbesondere der Integration und nicht der Glaubensvermittlung bzw. der Ausgrenzung von Nicht- oder Andersgläubigen dienen, betonte Oberhummer.

Die Abmeldemöglichkeit vom Schulgottesdienst hält Oberhummer für nicht ausreichend: “Warum müssen nicht- bzw. andersgläubige Eltern gezwungen werden, ihren Kindern zu erklären, warum sie nicht gemeinsam mit ihren Freunden das Schuljahr beginnen dürfen?” Er sehe auch nicht ein, wieso an öffentlichen Schulen Gottesdienste für alle Schüler abgehalten werden, während “die wenigsten Kinder oder Eltern daran denken, außerhalb der Schule die Kirche zu besuchen”.

(APA)

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