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Schülerinnen befassen sich mit Kultur im Nahen Osten

Isabella Simma (2. vl) bei der Podiumsdiskussion und Kulturcafé in ihrer Schule.
Isabella Simma (2. vl) bei der Podiumsdiskussion und Kulturcafé in ihrer Schule. ©Edith Rhomberg
Isabella Simma (19) recherchiert zum Thema Islam und will dabei mehr über die Bedeutung der Scharia herausfinden.
Isabella Simma

 

Dornbirn. Fünf Schülerinnen, darunter die Dornbirnerin Isabella Simma (19), wagen sich im Rahmen der Diplomarbeit im Maturajahr an ein komplexes Thema. Jede von ihnen leistet ihren Beitrag dazu mit eigenen Recherchen, um schließlich mehrere Aspekte über die Kultur im Nahen Osten zu vermitteln. Bereits im Vorfeld beantwortet Isabella Simma ein paar Fragen zu ihrer schwierigen Aufgabe.

 

Du bist Schülerin der HLW an der Sacré Coeur Schule Riedenburg. Was hat dich dazu bewegt, dich mit dem Islam zu befassen?

Isabella Simma: Die Diplomarbeit im Maturajahr beinhaltet einen praktischen und einen schriftlichen Teil. Wir beschäftigen uns mit verschiedenen Aspekten, die die Kultur im Nahen Ostens prägen.

 

Worin besteht der praktische Teil?

Isabella Simma: Vier Mitschülerinnen und ich haben einen öffentlichen Abend mit Podiumsdiskussion und Kulturcafé an unserer Schule organisiert. Die Teilnehmer am Podium erzählten den Besuchern über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Islam oder mit dem Christentum. Eine Frau aus Syrien, die jetzt in Vorarlberg lebt, berichtete außerdem über die Stellung der Frau in ihrer früheren Heimat.

 

Warum habt ihr gerade diese Themen gewählt?

Isabella Simma: Diese Arbeit soll dazu beitragen, Brücken zwischen der westlichen und der nahöstlichen Kultur zu bauen. Wir möchten auch dazu einen Beitrag leisten, die Kultur des Nahen Ostens etwas besser zu verstehen. Damit sollen Vorurteile abgebaut und die Integration gefördert werden.

 

Was bedeutet es für dich persönlich, mehr über den Islam zu wissen?

Isabella Simma: Meine bisherigen Recherchen haben ergeben, dass mit den Wellen der Gastarbeiter ab der Mitte des letzten Jahrhunderts aus südlicher und östlicher Richtung die westliche Kultur auf die „fremde Religion“ aufmerksam wurde. Die Migrations- und Flüchtlingsströme der letzten Jahre vervielfachten dann die Zahl der Muslime in beinahe allen europäischen Ländern.

Ich werde mich außerdem mit der Scharia als Teil des Islam befassen. Die Sichtweise bei Muslimen ist gespalten. Während sich die einen nicht für diese Thematik interessieren, bis es sie persönlich betrifft, verstehen die anderen die Scharia als wesentlichen Teil ihres Glaubens und stehen ihr grundsätzlich positiv gestimmt gegenüber. Wieder andere lehnen das islamische Recht als überholte Zusammensetzung mittelalterlicher Lehren ab. (Vgl. Das Islamische Recht, Mathias Rohe, 2009, Vorwort)

 

Was hast du bisher über die Scharia herausgefunden?

Isabella Simma: Mein Teil der Diplomarbeit befasst sich hauptsächlich mit der Auslegung der Scharia in Praxis und Theorie. Zuerst wird das Wort „Scharia“ definiert, welches oft lediglich als „Islamisches Recht“ übersetzt wird. Dabei hat sie eine tiefergreifende Bedeutung im Alltag jedes Muslims. „Der Weg zur Tränke“, wie die wörtliche Übersetzung lautet, beschreibt nicht nur das Recht, sondern mehr „ein Regelwerk für alles, was sich im Leben eines Menschen ereignen kann, für all sein Verhalten und seine gesamte Lebensweise. Sie beschäftigt sich gleichermaßen mit dem richtigen Verhalten im Badezimmer ebenso wie auf dem Schlachtfeld, auf dem Markt wie in der Moschee“, wie Maurits Berger beschreibt.

Auf die Unterschiede zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen und wie es zur Spaltung dieser beiden Glaubensrichtungen kam, möchte ich ebenfalls eingehen.

 

Was möchtest du erreichen?

Isabella Simma: Wichtig scheint mir, dass sich die Menschen verschiedener Kulturen füreinander interessieren und offen aufeinander zugehen. Wenn ich mit meiner Arbeit etwas in diese Richtung bewirken kann, ist für mich ein Ziel erreicht.

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