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Schritte für die Bewirtschaftung festgelegt

Das Koordinierungskomitee Rhein hat in Bregenz die nächsten Schritte festgelegt, um bis 2009 zu einem koordinierten Bewirtschaftungsplan für das 200.000 km2 umfassende Rheineinzugsgebiet zu kommen.

In der präsentierten Broschüre „Rhein ohne Grenzen“ werden die wesentlichen Bewirtschaftungsfragen in der Flussgebietseinheit Rhein bis 2015 aufgezeigt.

„Rhein ohne Grenzen“ beschreibt zunächst die aktuelle Qualität der Gewässer. „Alpenrhein, Bodensee und weitere Rheinabschnitte weisen heute schon dank der bisherigen Sanierungsanstrengungen eine recht gute Wasserqualität auf, regionale Probleme bestehen jedoch noch mit diffus eingetragenen Stoffen wie Nitrat und Mikroverunreinigungen aus Landwirtschaft und Kläranlagen“, sagte Wolfgang Stalzer, Vorsitzender des Koordinierungskomitees Rhein und österreichischer Wasserdirektor am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz.

Anlass für die Bestandsaufnahme am Rhein ist die EU-Wasserrahmenrichtlinie. Sie sieht vor, dass bis 2015 alle Gewässer in Europa einen guten Zustand bzw. ein gutes ökologisches Potenzial aufweisen sollen. Dabei werden die Flussgebiete über die Grenzen hinweg als natürliche Einheiten von der Quelle bis zur Mündung ins Meer gesehen. Im Mittelpunkt der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie für die Flussgebietseinheit Rhein steht laut Stalzer eine optimierte chemische und biologische Überwachung für den Hauptstrom Rhein, den Bodensee und große Nebenflüsse sowie die koordinierte Erstellung eines Maßnahmenprogramms. Es gelte, das „Machbare“ für den Rhein auch umzusetzen.

Fritz Holzwarth, Präsident der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) und deutscher Wasserdirektor, betonte die Bemühungen der vergangenen Jahre um eine Verbesserung der Wasserqualität des Rheins. Der Rhein sei der am intensivste genutzte Fluss Europas. Es gehe auch nicht darum, die Nutzungen zurückzudrängen, „wir wollen sie in den nächsten zehn Jahren ökologisch verträglicher machen“. Bereits jetzt gebe es im Rhein wieder 63 Fischarten, zudem werde daran gearbeitet, wertvolle Biotope und Auen zu schützen. Der schweizerische Wasserdirektor Stephan Müller seinerseits unterstrich, dass sich die Schweiz auch als Nicht-EU-Land positiv zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie stelle.

Der 1.320 Kilometer lange Rhein verbindet als einziger Strom die Alpen mit der Nordsee. In seinem Einzugsgebiet leben 58 Millionen Menschen. Im Koordinierungskomitee Rhein sind die sieben EU-Länder Österreich, Italien, Frankreich, Deutschland, Luxemburg, Belgien und die Niederlande sowie die Schweiz und Liechtenstein vertreten.

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