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Schock auf dem Kornmarktplatz

m Rande der Theateraufführung kam es in Bregenz zu unschönen Szenen
m Rande der Theateraufführung kam es in Bregenz zu unschönen Szenen ©tok
Unmut über Vorkommnisse am Sonntag auf dem Kornmarktplatz.

Bregenz. Noch an drei Sonntagabenden lädt das Vorarlberger Landestheater zu Freiluftaufführungen vor dem Haus ein. Die erste Aufführung vom vergangenen Sonntag wurde vom Publikum bejubelt – was sich aber am Rande abspielte, löste nur wenig Begeisterung aus, wie ein Bregenzer schildert: „Der neue Kornmarktplatz, wunderbar – aber was am Sonntag passierte, darf nicht mehr passieren. Das Rathaus muss aktiv vorgehen. Die Polizei darf sich nicht passiv verhalten.“ Was war da geschehen? „Um 20.15 begann die Aufführung des Landestheaters am Kornmarktplatz. Die Spielfläche und der Bereich für die Besucher wurden schon gegen 17 Uhr klar ersichtlich abgesperrt. Nicht das erste Mal befanden sich innerhalb dieser Absperrung einige Personen, die bereits öffentlich eine Unmenge von alkoholischen Getränken zu sich genommen hatten und auch weiter tranken. Außerdem hatten sie Hunde ohne Maulkorb bei sich, die nur lose oder gar nicht angeleint waren. Besucher, die für die Vorstellung bezahlten, mieden diesen Bereich. Mitarbeiter des Landestheaters versuchten, die Personen dazu zu bewegen, sich außerhalb der Absperrung aufzuhalten. Zwecklos, sie wurden sogar beschimpft.“

„Nicht gefallen lassen“

Und weiter schildert der Bregenzer: „Daraufhin wurde die Polizei angefordert, ich glaube, dass es nur ein Beamter war, der kam. In der Zwischenzeit haben sich die Personen hinter die Absperrung bewegt. Und damit war der Fall für den Beamten erledigt. Solange sich die Beschuldigten hinter der Absperrung aufhalten, könne er nicht einschreiten. Leider übersah er die beträchtliche Anzahl an leeren Flaschen, die Hunde ohne Maulkorb und ohne Leine. Kaum war der Beamte weg, überstieg eine der Personen die Absperrung und urinierte vor ca. 250 Personen öffentlich (er hatte das linke Bein in einer Schiene). Das kann sich Bregenz nicht gefallen lassen (auch keine andere Stadt). Dass einige Personen klatschten, finde ich persönlich fragwürdig. Fragwürdig finde ich auch, dass diese Personen dann in einem Lokal (das gerade übernommen wurde) weiter mit Alkohol versorgt wurden. Für mich persönlich war dieses Erlebnis ein Schock.“ Der Stadt Bregenz und der Polizei sind die Hände weitestgehend gebunden. Ein Einschreiten ist nur dann möglich, wenn Gesetze oder Verordnungen verletzt werden.

Polizei in Sichtweite

Prinzipiell hat der Veranstalter – siehe auch Fußballspiele – für Ordnung zu sorgen, notfalls Security anzustellen. Dass nur ein Polizist erschien, erklärt sich daraus, dass am Sonntag nur zwei Beamte Dienst versehen. Doch wird sich, so Mag. Günter Jäger, die Stadt darum kümmern, dass bei den noch ausstehenden drei Veranstaltungen Ruhe und Ordnung herrscht. „Die Beamten können sich zwar nicht ständig vor Ort aufhalten, aber zumindest in Sichtweite bleiben.“ Die Schattenseite, die Mag. Jäger nicht anspricht: Die Stadtpolizei, die am Sonntag nur mit zwei Beamten besetzt ist, steht dann für keine weiteren Einsätze mehr zur Verfügung.

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