Die Ausstellung spannt einen Bogen von historischen Aspekten dieser Grenze, über die Präsenz von Asylwerbern im Montafon, bis hin zu Jugendprojekten im Rahmen der Grenzüberschreitung. Die heutigen Grenzen erscheinen uns meist derart selbstverständlich, dass es manchmal schwierig ist, sich einerseits den Bedeutungswandel einer Grenze durch ihre Geschichte hindurch, und andererseits die teils sehr unterschiedliche Wahrnehmung dieses Phänomens ins Bewusstsein zu rufen.
Natürliche Grenze?
Lange Zeit wurden bestehende Grenzen als natürlich interpretiert: ganz natürlicherweise würden Grenzen Bergkämmen, Flüssen oder anderen, die Landschaft trennenden, Elementen entlang führen. Diesem Verständnis folgend würden diese Elemente logischerweise auch die Menschen voneinander trennen. Die Vorstellung von Nationen, Völkern, Kulturen in sich homogen und abgegrenzt gegen andere ist, so Editzh Hessenberger, im Buch zur Ausstellung eng mit diesem Verständnis verknüpft. Historische Streiflichter über die Grenze zeigen allerdings, dass das Konzept von der natürlichen Grenze nicht haltbar ist. Man muss nicht in die Ur- und Frühgeschichte zurückgehen, für die zahlreiche Funde belegen, dass die baumlosen Hochgebirgsmatten entlang der Gebirgskämme mindestens ebenso (wenn nicht mehr) verbindend, weil marscherleichternd, wirkten, als die sumpfigen, dicht bewachsenen Talböden. Ein Blick wenige Jahrhunderte zurück fördert genauso verbindende Aspekte der heute als so trennend empfundenen Grenzen zutage. Verbindende Grenze. So kann beispielsweise selbst bis ins Mittelalter von einer Grenze zwischen dem Montafon und dem Prättigau im heutigen Sinne nicht die Rede sein.
Die Ausstellung ist im Heimatmuseum in Schruns bis 26. Oktober geöffnet, Di bis Sa, 14 bis 17 Uhr. Im Juli und August: Di bis Sa, 10 bis 17 Uhr, So, 14 bis 17 Uhr.
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