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"Schließen diesen Monat ab"

Feldkirch - In der "Causa Ratz" kündigt Staatsanwalt Mairunteregg baldige Fertigstellung des Berichts an.

Seit fast einem Jahr laufen Ermittlungen gegen die Vorarlberger Landesgerichtsvizepräsidentin Kornelia Ratz. Die 47-jährige Juristin steht unter dem Verdacht, ein gefälschtes Testament beim Bezirksgericht Dornbirn in Auftrag gegeben zu haben und wird vom Hauptverdächtigen der Testamentsaffäre diesbezüglich massiv belastet. Jetzt endlich steht die ermittelnde Staatsanwaltschaft Steyr (Oberösterreich) offensichtlich vor dem Abschluss ihrer Arbeit. „Wir gehen fix davon aus, dass wir den Fall noch in diesem Monat abschließen und den Bericht an die Oberstaatsanwaltschaft nach Linz schicken können“, kündigt der zuständige Staatsanwalt Dr. Guido Mairunteregg gegenüber den VN an.

Fälle verwoben

„Der zuständige Sachbearbeiter (Anm: Andreas Pechatschek) hat sich die letzten beiden Wochen mit nichts anderem als dem Testamentsfall beschäftigt. Er ist derzeit auf Urlaub und wird nach seiner Rückkehr mit Volldampf an der Sache weiterarbeiten. Das Erledigungskonzept steht bereits, der Bericht muss eigentlich nur noch endformuliert werden“, so Guido Mairunteregg, Leitender Staatsanwalt am Gericht in Steyr. Warum die Bearbeitung der „Causa Ratz“ so lange dauert, erklärt Mairunteregg so: „Auch wenn wir es mit nur einem Testamentsfall zu tun hatten, so mussten wir in unsere Ermittlungen doch stets die Erkenntnisse aus vielen anderen untersuchten Testamenten einfließen lassen. Wir standen in permanentem Kontakt mit den Ermittlern in Vorarlberg. Der uns anvertraute Fall ließ sich nicht losgelöst behandeln.“

Aktenberg

Allein der „Fall Ratz“ verschlang in Steyr eine Unmenge an Papier. Das „Mutschler-Testament“ und die mögliche Verwicklungen der Landesgerichtsvizepräsidentin füllten zwei Aktenbände zu je 500 Seiten sowie sieben Aktenordner mit durchschnittlich je 100 Seiten. Alles zusammen rund 1700 Seiten. Der Endbericht wird nach dessen Fertigstellung zuerst von Guido Mairunteregg geprüft, anschließend zur Oberstaatsanwaltschaft nach Linz geschickt und von dort ins Justizministerium nach Wien. Schon bald dürfte feststehen, ob gegen Kornelia Ratz Anklage erhoben wird.

Hält erstes Quartal?

Mit einer Fertigstellung der Anklageschriften in all den anderen Fällen rechnet die Staatsanwaltschaft Feldkirch im Laufe des ersten Quartals im neuen Jahr. „Die Ermittlungen sind abgeschlossen, es liegt ein Wust an Material vor, das jetzt in einen Feinguss gebracht werden muss“, formuliert es Dr. Heinz Rusch, Sprecher der Staatsanwaltschaft in Feldkirch. Auch der Feldkircher Vorhabensbericht wird an die Oberstaatsanwaltschaft (Innsbruck) geschickt und von dort dann wohl ins Justizministerium. Ob der Zeitplan in Steyr wie auch in Feldkirch hält, muss sich dennoch erst weisen. Immer wieder wurden in den letzten Monaten Abschlüsse angekündigt. Allein, die Termine hielten nicht. In der Testamentsaffäre gibt es insgesamt 13 Beschuldigte. Zwei von diesen, der ehemalige Rechtspfleger am Bezirksgericht Dornbirn, Jürgen H., sowie der Buchhalter Peter H., befinden sich in Untersuchungshaft.

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