Die Amtshandlung fand unter Federführung der deutschen Exekutive statt. Der Verdächtige, ein Tschetschene, hat sich seit 2008 als Asylwerber in Österreich aufgehalten, sagte ein Sprecher vom LKA.
Seit zweieinhalb Jahren hatten die Fahnder gegen 77 Beschuldigte ermittelt. Der Schlepperring setzte sich aus 14 Russen und zwei Polen zusammen, wie es in einer am Mittwoch verbreiteten gemeinsamen Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Frankfurt an der Oder, der Landestaatsanwaltschaft Bialystok (Ostpolen), des polnischen Grenzschutzes und der Bundespolizeidirektion Berlin hieß. Nun wurde bekannt, dass ein mutmaßlicher Hauptverdächtiger in Bregenz verhaftet und dessen Unterkunft durchsucht worden war.
Die Gruppe soll mindest 45 Schleppungen von 514 Personen gegen Zahlung von jeweils bis zu 13.000 Euro durchgeführt haben. Die “Kunden” wurden laut Polizei auf Lkw-Anhängern “in teilweise unmenschlichen und lebensgefährlichen Verhältnissen über mehrere Stunden und ohne Sicherheitsvorrichtungen quer durch Europa befördert.” Ziele waren neben Deutschland die Länder Frankreich, Belgien, Italien und Österreich.
Die Kontakte wurden in den Heimatländern der Geschleppten bzw. in polnischen Flüchtlingsheimen hergestellt. Die Organisation zielte hauptsächlich auf Russen mit tschetschenischer Volkszugehörigkeit, aber auch Inder, Bangladeschi und Pakistaner haben die “Dienste” in Anspruch genommen. Bei dem konzentrierten Schlag gegen die Bande in Deutschland, Frankreich, Polen und in Vorarlberg waren 425 Beamte im Einsatz.
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