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Schlechte Bahnverbindung von Lustenau nach Bregenz

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Lustenau, Bregenz - "Wahrscheinlich haben viele von ihnen schon einmal die Zugsverbindung von Lustenau nach Bregenz genützt – an und für sich eine unschlagbar schnelle Möglichkeit in die Landeshauptstadt zu gelangen, wären da nicht mehrmals am Tag lästige Fahrbahnlücken", meldet sich Klaus Hagen im Bürgerforum.

„Zu gewissen Zeiten ist die Zugfrequenz akzeptabel, aber es gibt immer wieder Lücken mit über zwei Stunden oder längerer Wartezeit. Noch dazu fährt um 21.47 Uhr der letzte Regionalzug von Bregenz nach Lustenau. Im Gegensatz zum Landbus existiert leider auch kein durchgehender Takt, sodass der Zug beinahe jedes Mal zu einer anderen Minute und völlig unregelmässig abfährt“, Hagen weiter. „Obwohl es auch eine Buslinie nach Bregenz bzw. retour gibt, kann diese niemals den Zug ersetzen, welcher für die selbe Strecke nur zwölf Minuten benötigt, eine viel höhere Kapazität besitzt und für die Fahrgäste um einiges bequemer ist. Gerade jetzt wo die hohen Benzinpreise in aller Munde sind, wäre es an der Zeit diese Taktlücken zu schließen und das Zugsangebot endlich an die Erfordernisse der Fahrgäste anzupassen. Diese paar Züge, mit welchen man die ärgsten Lücken schließen würde, könnte man doch ohne weiteres bereits mit Fahrplanwechsel im Dezember einführen“, Hagen ergänzend. Mittelfristig hält er auch einen Halbstundentakt zwischen Bregenz und St. Margrethen für absolut notwendig, entsprechen den Bedürfnissen eines Ballungsraums, wie ihn das Untere Rheintal darstellt.

Eine weitere Anregung betrifft die Haltestelle am Bahnhof Lustenau, die laut Hagen trostlos und heruntergekommen wirkt und jeglichen Komfort (kein überdachter Fahrradständer, keine Toiletten) vermissen lässt. „Hier hat man einfach die letzten Jahre verschlafen, während in Dornbirn und Bregenz Millionen investiert wurden“, Klaus Hagen abschließend. Auch Manuela Lang und Derman Mutlu aus Lustenau können dies bestätigen. Beide würden gerne die Bahnverbindung ab Lustenau nutzen, stimmen aber mit darüber ein, dass die Wartezeiten viel zu lange sind und daher wieder auf das Auto umgestiegen sind. Mag. Manfred Hagen, Grüne Verkehrsgruppe, Lustenau, ist froh, dass das Thema „Bahnverbindung nach Bregenz“ im Bürgerforum diskutiert wird. „Die Lustenauer Gemeindevertretung hat auf Antrag der Grünen in diesem Frühjahr einstimmig die Verbesserung des Fahrplans gefordert. Schon früher gab es Gemeindevertretungsbeschlüsse zum Erhalt des alten Bahnhofes und zur Realisierung einer direkten Bahnverbindung nach Dornbirn und ins Oberland über die Gleisschleife in Lauterach. Genützt haben diese Beschlüsse bis jetzt nicht viel. Wir werden uns deshalb als Gemeinde überlegen müssen, wie wir diesen berechtigten Forderungen Nachdruck verleihen können.

Rene Zumtobel, Pressesprecher der ÖBB gibt dazu folgende Stellungnahme ab: „Die ÖBB als größter Mobilitätsanbieter haben höchstes Interesse kundenorientierte Angebote vom Fahrplan über die Zugausstattung bis zur Ausstattung der Verkehrsstation zu präsentieren. Dafür ist ohne Zweifel auch eine moderne Infrastruktur eine wichtige Voraussetzung. Wie gut das funktioniert sieht man am Rheintalkonzept wo zahlreiche Bahnhöfe (Feldkirch, Dornbirn, Riedenburg, etc.) kundenfreundlich und barrierefrei gestaltet wurden – und werden. Fahrgastzuwächse von 10% und mehr waren und sind die Folge.“ Die Anliegen der Bewohner aus Lustenau könne die ÖBB durchaus verstehen. „Ein durchgehender Taktfahrplan ist ein wichtiger Baustein für ein Angebot, dass von den Kunden auch genutzt wird. Eine Grundvoraussetzung für mehr Züge ist eine Verbesserung der Infrastruktur auf dieser Strecke.

Derzeit laufen die Gespräche insbesondere auch über die Finanzierung zwischen den notwendigen Partnern (Bund, Land, Gemeinden, ÖBB). Gemeinsames Ziel ist es Maßnahmen für einen nahverkehrsgerechten Ausbau dieser Strecke zu planen, um durch die Verbesserung der Infrastruktur als Voraussetzungen für eine Verdichtung des Fahrplanes im Nahverkehr zu erreichen. Zudem spielt dieser Streckenabschnitt auch für den internationalen Fernverkehr (Verbindung Zürich – München) eine große Rolle. Das bedeutet, dass hier auch die Interessen des int. Fernverkehrs (Schweizer Bahn – Deutsche Bahn) in die Planungen einfließen müssen“, so Zumtobel. Im Moment ist es jedoch noch nicht möglich einen konkreten Zeitplan für eine Umsetzung vorzulegen, da die Gespräche noch laufen, jedoch wird darauf hingewiesen, dass ein moderner kundengerechter Nahverkehr in Vorarlberg der ÖBB sehr am Herzen liegt.

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