Im Rahmen zweier im vergangenen Jahr gestarteter Operationen gegen Filesharing-Netzwerke wurden 102 Hausdurchsuchungen durchgeführt, nach denen 73 Verdächtige wegen Weitergabe von kinderpornografischen Aufnahmen angezeigt wurden. In den restlichen Fällen wird noch Material ausgewertet. Das gab das Bundeskriminalamt am Montag bekannt.
Ins Rollen gekommen waren die Ermittlungen nach Hinweisen von den Behörden in Norwegen und Dänemark sowie aus Venedig. Im Rahmen der Operation Canal Grade” wurden von den Landeskriminalämtern in Österreich 32 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Den Ermittlern fiel dabei erschütterndes Material in die Hände: Unter anderem Fotos, auf denen der Missbrauch eines drei Monate alten Babys zu sehen war. In einem Fall wurde ein dreifacher Familienvater Verdächtiger in Vorarlberg ausgeforscht, der zugab, seit sieben Jahren Kinderpornografie zu sammeln”.
Bei der dänisch-norwegischen Operation Enea” kam es zu 70 Hausdurchsuchungen in allen Bundesländern mit Ausnahme Salzburgs. Bei 55 Verdächtigen wurde sofort belastendes Material gefunden oder die Betroffenen legten Geständnisse ab. Sechs Verdächtige waren laut BK in beiden Filesharing-Netzwerken aktiv.
Unabhängig von beiden Operationen ist es durch Ermittlungen gegen Kinderpornografie in Österreich auch gelungen, einen in Norddeutschland lebenden Missbrauchstäter auszuforschen. Der Mann hat drei Mädchen im Alter von acht bis zehn Jahren über einen längeren Zeitraum hinweg massiv missbraucht und davon Aufnahmen angefertigt, die er im Internet tauschte. Der Mann wurde in Deutschland festgenommen.
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