Im Neuschnee spielende Kinder und hellerleuchtete Fenster werden im Schildried von Göfis bald Geschichte sein: Fünfzehn von insgesamt 18 Hausbesitzern und Grundeigentümern haben bereits einen Ablösevertrag unterzeichnet. Den Menschen, darunter zahlreiche Familien, hatten die Fluten der über die Ufer getretenen Ill im August buchstäblich das Dach über dem Kopf geraubt. Ab der Hochwassersaison im Frühjahr 2006 werde niemand mehr im Schildried leben, skizziert Landesrat Dieter Egger die nahe Zukunft. Wir können keine Hochwassersicherheit mehr gewährleisten.
Juristischer Feinschliff
Die Verhandlungen mit den letzten drei Haus- und Grundbesitzern seien unterschriftsreif, es handle sich nur noch um eine Formsache und den allerletzten juristischen Feinschliff, betont Egger im VN-Gespräch. Nach langwierigen und zähen Verhandlungen konnten individuell zugeschnittene Lösungen mit Zukunftsperspektiven für die hochwassergeschädigten Bewohner geschaffen werden, schloss Egger.
Derselbe Tenor scheint jetzt auch unter den Betroffenen vorzuherrschen. Ohne Hilfe und Behühungen von Gemeinde, Land und Bund wären wir nicht mehr auf die Beine gekommen, meint Mario Maurer, der mit seiner Frau Claudia und den Kindern Jennifer und Max ein erst kurz vor dem Hochwasser fertiggestelltes Eigenheim verloren hatte.
Von vorne beginnen
Auch in finanzieller Hinsicht ist der Familienvater erleichtert. Wir kommen über die Runden und können mit derselben finanziellen Belastung wie früher nochmals von vorne beginnen, sagt Maurer, der zurzeit in Göfis ein Haus gemietet hat und kurz vor dem Kauf eines neuen Grundstücks steht. Vom einstigen Heim im Schildried seien bestenfalls noch die Fensterfronten wieder verwendbar.
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