"Schamanin"-Angehörige wegen Millionenbetrugs vor Gericht
Die Polizei hatte Bargeld, Schmuck und sonstige Wertgegenstände in diesem Gesamtwert in einem Tresor und in verborgenen Räumlichkeiten auf einer Liegenschaft der Familie in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) sichergestellt. Die Strafverfolgungsbehörden gehen davon aus, dass es sich bei den Vermögenswerten um die Beute aus den inkriminierten Betrügereien handelt. Laut Anklage sollen "Amela" und ihre Schwiegertochter, die sich "Anna" nannte, seit 2015 fortgesetzte schwere Betrugshandlungen begangen haben. Hauptsächlich in Wien, aber auch in Linz, Neusiedl am See und in München sprachen "Anna" und "Amela" auf der Straße ihre späteren Opfer - überwiegend Frauen - an und machten ihnen zunächst Komplimente für deren vorgeblich"schöne Aura". Ließen sich die Leute auf diese Thematik ein, gaben sich die beiden als angebliche "Schamaninnen" zu erkennen und behaupteten nun, sie würden eine "nicht stimmige Aura spüren" bzw. seien die Opfer von einem Fluch befallen.
Beides und bevorstehendes Unheil ließe sich aber gegen Entgelt abwenden. Vom drohenden Unfalltod einer Tochter war da die Rede, von einer tödlichen Erkrankung eines Angehörigen oder einem "schwarzen Kreis", der sich um eines der Opfer gebildet habe. Manchmal hieß es auch, vorhandenes Bargeld oder sonstige Wertgegenstände müssten "gereinigt" werden, die dann allerdings nicht mehr zurückgegeben wurden. Männliche Opfer baten die Schwindlerinnen laut Anklage gern um Zuwendungen, indem sie sich als hilfsbedürftig und mittellos ausgaben und dringend benötigte medizinische Behandlungen oder Renovierungsarbeiten ins Spiel brachten.
(APA)
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