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Schachmatt bei zwei-Meter-Abstand

Peterlunger vom Schachclub Lustenau hält sich mit Schachpartien fit. Er freut sich auf ein baldiges Wiedersehen mit den Clubmitgliedern.
Peterlunger vom Schachclub Lustenau hält sich mit Schachpartien fit. Er freut sich auf ein baldiges Wiedersehen mit den Clubmitgliedern. ©bvs
 Die Schachspieler von Lustenau treffen sich vorerst nur online. Den zwei-Meter-Abstand beim Brettspiel einzuhalten, ist schwierig.
Schachclub Lustenau

 

Lustenau Fein säuberlich sind die Schachbretter im Clublokal des Schachclubs Lustenau auf den Tischen positioniert und ausgerichtet. Bauern, Springer, Läufer, Türme, Damen und Könige stehen in Startposition und sind bereit, gezogen zu werden. Alles ist vorbereitet für den Tag, an dem die Clubmitglieder wieder vor Ort gegeneinander antreten dürfen. „Wir haben im Oktober unser Clublokal geschlossen. Seit diesem Zeitpunkt trainieren wir online“, erklärt der 73-jährige Erich Peterlunger vom Schachclub Lustenau. Über die online-Plattform Lichess loggen sich die Clubmitglieder ein und trainieren ihre Spieltaktiken, damit sie dann, wenn sie sich wieder live gegenübersitzen dürfen, bestens vorbereitet sind. „Wir haben uns seit dem Herbst nicht mehr gesehen, wir spielen lediglich einmal wöchentlich am Computer gegeneinander“, so Peterlunger. Damit der Humor und die Unterhaltung auch während des Spielens nicht zu kurz kommen, chatten sie während den Partien miteinander. „Wir kommentieren die Spielzüge und heitern unsere online-Treffen etwas auf.“

Begeisterung für Schach weitergeben

Schach lernt man meist von jemandem. Vom Vater, Großvater oder jemandem, der selbst eine Vorliebe zu diesem Brettspiel hat. „Ich bin nach der Handelsschule zum Schach gekommen und war so fasziniert, dass ich gleich dem Schachclub beigetreten bin“, sagt Peterlunger. Seit nunmehr 58 Jahren zählt er zum aktiven Kern des Clubs und hat schon vielen Kindern und Jugendlichen die Begeisterung zum Schachspielen nähergebracht. „Wir veranstalten normalerweise jeden Dienstag um 18 Uhr Schnuppertrainings für interessierte Kinder und Jugendliche.“ Er gebe dann Tipps zum Spiel, erkläre Spielzüge und alles rund ums Thema Schach. In der Regel würde einer von zehn Schnupperer beim Club bleiben. Dennoch sei dieses Spiel noch immer hauptsächlich für Leute über 60 Jahren interessant. Er fungiert deshalb auch als Seniorenreferent des Schachverbands Vorarlberg und organisiert die Seniorenlandesmeisterschaften. „Die finden natürlich dieses Jahr nicht statt“, so Peterlunger. Die regulären Clubmitglieder der Schachclubs Lustenaus trainieren normalerweise im Anschluss an die Schnuppertrainings jeden Dienstag ab 20 Uhr in ihrem Lokal.

Kontakt zu Schachspielern fehlt

Er finde es bemerkenswert, dass Kinder und Jugendliche Spaß und Interesse am Schach zeigen würden. „Wir hatten auch schon sechsjährige, die zum Schachspielen vorbeigeschaut haben.“ Wesentlich sei, dass man immer einen gleichstarken Gegner habe. Dann sei Schachspielen einfach interessant. So fördert Schach die Konzentration, stärkt das logische Denken und lässt Strategien entwickeln. Ein Gegenmodell zu virtuellen elektronischen Spielen. In Zeiten von Corona fehle der Kontakt zu den Jungen sehr. Er hofft, dass sie das Schachspielen und ihre Begeisterung dafür nicht ganz vergessen haben. Und so bleibt den Schachspielern von Lustenau nichts anders übrig, als abzuwarten, online zu trainieren, um dann gestärkt aus der Corona-Krise hervorzutreten und den gegnerischen König von Angesicht zu Angesicht Schachmatt zu setzen. bvs

 

 

„Wir hoffen sehr, dass wir uns mit allen notwendigen Auflagen, bald wieder live sehen können.“ Erich Peterlunger

 

Factbox Schachclub

Schachclub seit 1921 in Lustenau

Clublokal im 2. Stock des Kindergartens Augarten

25 aktive Mitglieder

10 – 15 Jugendliche im Club

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