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Sat-TV in Vorarlberg

In Dornbirn hätte am Samstag in einem ehemaligen Fotolabor der Fernsehsender K-TV sein Programm aufnehmen sollen... [14.8.99]

In Dornbirn hätte am Samstag in einem ehemaligen Fotolabor der Fernsehsender K-TV sein Programm aufnehmen sollen, das über Eutelsat europaweit ausgestrahlt wird. “Technische Probleme bei der deutschen Telekom haben zu einer Verzögerung geführt”, erklärte der Geschäftsführer Siegfried Knör der APA. K-TV sei ein Sender, “der Freude am Leben verbreiten will”. Einer der Schwerpunkte wird Religion sein. “Wir haben einen Auftrag der katholischen Kirche”, so Knör.

Bei der “Standort-Diözese” Feldkirch ist man allerdings nur am Rande über die Ziele des TV-Senders informiert, wie Generalvikar Elmar Fischer auf APA-Anfrage erklärte. Initiator sei der Schweizer Pfarrer im Ruhestand Hans Buschor aus Gossau bei St. Gallen. Dieser ist jedoch nur für den Bereich Religion zuständig, wie er erklärt.

Offensichtlich werden unter K-TV verschiedene Interessen gebündelt. Die konservative katholische Kephas-Stiftung des Schweizer Pfarrers spielt dabei eine große Rolle. Kephas ist der griechische Name für den “Menschenfischer” Petrus, und ein “Kephas-Fernsehen” geisterte schon längere Zeit durch verschiedene katholische Kreise.

So findet sich in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift “Kirche intern” ein Zitat des Salzburger Weihbischofs Andreas Laun: “Ein Traum wird wahr!”. Für ein entsprechend gesinntes Publikum im deutschen Sprachraum werde bald ein “petrinisch-katholisches Programm” angeboten, “das Evangelium kommt über Satellit, den modernen Dächern der Menschen. Sie, die geschaffen sind für Gott, brauchen Kephas-TV. Darum kann ich nur meine große Freude zum Ausdruck bringen und sagen:
Gott segne Kephas-TV!”.

Und: Wer Kephas-TV eine Spende übermittelt, legt “das Geld in die Hand des Herrn”, ist sich Laun mit Hans Buschor einig.

Buschor ist Präses der Regionalgruppe St. Gallen-Appenzell von „Pro Ecclesia“, der „Vereinigung für Kirche und Papst“. Im April vergangenen Jahres stellte Buschor in diesem Kreis seine Fernsehpläne vor. Kephas-TV und andere einschlägige “Sender seien dazu bestimmt, den meisten weltlichen und vorwiegend glaubenslosen Fernsehstationen der Welt als geistiges Gegengewicht entgegenzutreten”. In Flugzetteln wurde um Geld gebeten: “Sie schenken uns Ihre Spende für unser großes Verkündigungswerk und wir schenken Ihnen dafür gratis ein Programm, durch das die Schönheit und Liebe Gottes ausstrahlen soll.”

Als erster religiöser Höhepunkt hätte morgen, Sonntag, eine Schiffsprozession in Bregenz und der anschließende Gottesdienst mit Bischof Klaus Küng via Satellit übertragen werden sollen. “Wir zeichnen nun das auf und senden es in etwa 14 Tagen”, sagte Siegfried Knör.

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