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Sanfte Beruhigung

Verkehr bringt nicht nur Kundschaft, er kann auch Probleme schaffen. In Rankweil will man dieses Problem angehen. "Sanfte Verkehrsberuhigung" lautet das Credo. | VN-Interview

In Rankweil präsentiert sich die Gesamtsituation ähnlich jener in anderen Kommunen: An der Peripherie wurde in den letzten Jahren so manches aus dem Boden gestampft. Auch in Sachen Geschäftsflächen wurde kräftig gebaut. Im Kern der Gemeinde verfolgen viele Geschäftsinhaber mit Argusaugen das Treiben an der Peripherie. Wenn auch die Ertragslage derzeit noch als gut bezeichnet wird – manche der Geschäftsleute sorgen sich um ihre Zukunft. Auch der tagtägliche Verkehr vor den Türen der Geschäfte macht den Geschäftsbetreibern Sorgen, wie sich im Laufe des zweistündigen Gesprächs herausstellte. Die “VN” hatten Bürgermeister Hans Kohler, Gemeinderat Wolfgang Maurer und Elmar Herburger als Chef der Wirtegemeinschaft sowie Helene Schobel, die Obfrau Kaufmannschaft zur Debatte. Die Zukunft Rankweils als Einkaufszentrum stand dabei im Mittelpunkt.

Um das Ortszentrum von Rankweil stärken zu können, haben sich die Gemeindeväter so manches vorgenommen. Neben der Auflage eines Parkplanes, der dem Kunden den Weg zu kostenlosen Parkflächen veranschaulichen soll, wird auch der öffentliche Verkehr nicht aus den Augen gelassen: Mit einer Erhöhung der Attraktivität der Buswartehäuschen hofft man im Rathaus, Kunden zum Umsteigen animieren zu können. In fünf Minuten Gehweite vom Ortszentrum findet der Kunde derzeit 552 Parkflächen, 72 davon sind als Kurzparkzone und sechs als Behindertenparkflächen ausgewiesen.

Sanfte Verkehrsberuhigung als Lösung?

Hans Kohler: “Wir müssen schauen, dass der Verkehr erträglich wird. Ansätze zur Verkehrsberuhigung waren schon 1995 am Tisch. Der Durchzugsverkehr ist allerdings nicht so stark wie angenommen wird. Mit dem Land laufen derzeit Gespräche zur Beruhigung.”

Elmar Herburger: “Das Verkehrsaufkommen in der Ring- und Bahnhofstraße stellt für mich ein Problem dar. Ich trete für eine naturnahe Gestaltung dieser Straßen ein. Mehr Grün im Zentrum käme des Slogan ‘Rankweil im Garten Vorarlbergs’ entgegen.”

Helene Schobel: “Ich bin nicht nur für eine Beruhigung des Verkehrs im Zentrum. Auch eine Tiefgarage für Menschen, die in unseren Geschäften arbeiten, wäre sinnvoll. So würden viele Parkflächen vor den Geschäften den Kunden zur Verfügung stehen.”

Wolfgang Maurer: “Die ganzen Probleme allein am Verkehr aufzuhängen halte ich für falsch. Es fehlt ganz einfach ein Bild, wohin sich Rankweil als Einkaufsortschaft entwickeln soll. Ich erwarte mir ein mutigeres Vorgehen von der Gemeinde.”

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