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Salzburger "Figaro" in neun Containern auf Schiffsreise nach Japan

Salzburg - Die Claus Guth-Inszenierung soll im April 2008 viermal in Nagoya, Osaka und Tokyo gezeigt werden mit anderer Besetzung und umgebautem Bühnenbild.

Die Salzburger Festspiele haben ihren “Figaro” auf Japan-Reise geschickt. Das berichtete die Tageszeitung “Österreich” in ihrer heutigen Ausgabe (Donnerstag). Die Erfolgsinszenierung von Claus Guth aus dem Jahr 2006 wird am 17. April 2008 in Nagoya, am 20. April in Osaka sowie am 24. und 25. April im Bunka Kaikan in Tokyo gezeigt.

Die Besetzung ist natürlich eine gänzlich andere. Statt Bo Skovhus singt Stephen Gadd die Rolle des Grafen, und Anna Netrebko wird von Ailyn Perez als Susanna ersetzt. Alex Esposito gibt den Figaro statt Ildebrando D’Arcangelo, und in der Rolle des Cherobino folgt Jurgita Adamonyte auf Christine Schäfer. Musikalisch übernimmt Robin Ticciati die Verantwortung am Pult, und statt den Wiener Philharmonikern reisen das Orchestra of the Age of Enlightenment und der Philharmonia Chor Wien mit nach Japan. Auch Christian Schmidts Bühnenbild musste in den Werkstätten der Festspiele umgebaut werden. In Absprache mit Regisseur Claus Guth wurden die Abgänge nach unten verändert, weil die Theater in Japan über keine bespielbaren Unterbühnen verfügen.

Die Werkstätten der Festspiele haben die auf japanische Gegebenheiten angepassten Requisiten und Bühnenbilder in neun, zwölf Meter lange, neun Tonnen schwere Container verpackt und erst mit dem Zug nach Hamburg und vor dort aus auf die 30-tägige Schiffsreise nach Osaka geschickt. Insgesamt verdienen die Festspiele für das Verleihen und Adaptieren ihres Mozart-Hits “Le nozze di Figaro” 100.000 Euro. Das Management für dieses Gastspiel haben die Osterfestspiele übernommen, die ursprünglich eine Gastspiel-Einladung aus Japan bekommen hatten, aber über keine reisefähige Opernproduktion verfügten.

2009 wird der “Figaro” mit ursprünglichem Bühnenkonzept aber neuen Sängern wieder bei den Festspielen im Haus für Mozart gezeigt. 2011 soll dann der gesamte Da Ponte-Zyklus von Claus Guth, also “Figaro”, “Così fan tutte” und “Don Giovanni” en block präsentiert werden.

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