Vor ausverkauftem Haus versuchte der österreichische Meister FC Salzburg im Halbfinale der UEFA Europa League einen 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel gegen Olympique Marseille wettzumachen. Erfolgstrainer Marco Rose setzte voll auf Offensive, um den Traum vom Endspiel in Lyon doch noch wahr werden zu lassen.
Clever agierende Franzosen
Die Gastgeber benötigten in etwa zehn Minuten, um gegen sehr aktive Franzosen Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Dann kamen die Bullen auch zu den ersten Abschlüssen, hervorzuheben war ein Schuss von Dabbur, Gästekeeper Pele hatte Mühe, einer seiner Vorderleute musste die Situation endgültig klären (13.). Ansonsten war es für die Mozartstädter allerdings schwer, gegen ein gut organisiertes Marseille zu richtig zwingenden Gelegenheiten zu kommen. Die Bullen kamen in den ersten 45 Minuten insgesamt gesehen nicht richtig in Schwung und so ging es mit dem torlosen Remis in die Halbzeitpause.
Haidara schließt Sololauf ab
Die ersten Minuten nach Wiederbeginn gehörten dann ganz klar Olympique, Germain verpasste nach idealer Vorarbeit von Payet die Führung für sein Team nur knapp. Mit dem ersten nennenswerten Angriff nach der Pause gingen dann aber die Salzburger quasi aus dem Nichts in Front. Haidara setzte zu einem Sololauf an, ließ mehrere Gegenspieler aussteigen und überwand schließlich auch Keeper Pele per Außenrist zum 1:0.
Salzburg legt nach
Dieser Treffer veränderte die Partie komplett, Salzburg war wie ausgewechselt, machte nun immens Druck und stellte die zuvor so problemlos agierende Defensive von Marseille immer wieder vor Probleme. Ramalho mit einem Distanzschuss (58.) und Dabbur (60.) fanden Möglichkeiten auf den zweiten Treffer vor, beide Male fand das Spielgerät aber noch nicht den Weg ins Tor. Das Ergebnis aus dem Hinspiel sollte aber wenig später dennoch egalisiert werden. Lainer und Haidara im Zusammenspiel auf der rechten Seite, der Torschütze zum 1:0 spielte den Ball ins Zentrum. Dort kam die Kugel zu Schlager, dessen Schuss wäre zwar neben das Gehäuse gegangen, aber Sarr fälschte noch entscheidend ab und Pele hatte keine Abwehrmöglichkeit – 2:0, die Arena in Wals-Siezenheim bebte.
Für den glücklosen aber fleißigen Gulbrandsen kam dann Hwang ins Spiel und der Koreaner hätte in Minute 71 beinahe das 3:0 besorgt. Nach Vorarbeit von Berisha kam der Joker im Zentrum zum Abschluss, Pele verhinderte den dritten Gegentreffer nur mit einer Glanzparade. Auf der Gegenseite wurde es dann nach längerer Zeit auch wieder einmal gefährlich, ein Kopfball von Thauvin landete auf der Querlatte. Die Partie war nun völlig offen, die Gäste aus Südfrankreich erhöhten ihre Offensivbemühungen wieder, suchten wie die Salzburger die Entscheidung noch in der regulären Spielzeit. Zwei Mal gab es in den beiden Strafräumen noch Aufregung. Auf der einen Seite gab es nach einem Handspiel von Caleta-Car ebenso wenig Strafstoß wie auf der Gegenseite nach einem vermeintlichen Foul an Hwang. Somit blieb es auch nach 90 Minuten beim 2:0, es wurde also eine Verlängerung notwendig.
Dramatik pur
Die erste Chance in diesen zusätzlichen 30 Minuten fanden die Franzosen vor, Anguissa verfehlte mit einem Direktschuss nur knapp den Kasten von Salzburg-Kapitän Walke. Es lief die 99. Minute, da hatte Caleta-Car nach einer Ecke das 3:0 auf dem Kopf, Pele parierte aber glänzend und bewahrte sein Team vor dem dritten Gegentreffer. Fünf Minuten vor dem möglichen Elfmeterschießen kam es für die Mozartstädter ganz bitter. Fälschlicherweise entschied das russische Schiedsrichterteam auf Eckball für die Gäste, Fernsehbilder zeigten ganz klar, dass zuletzt ein Franzose am Ball war. Aus diesem Corner entstand das schlussendlich entscheidende 2:1, Rolando schoss seine Mannschaft ins Endspiel. Was folgten waren wilde Proteste der Salzburger, die sich (zurecht) um ihre hervorragende Leistung betrogen fühlten. Haidara kassierte wenig später auch noch die gelb-rote Karte, am Endergebnis und am mehr als unglücklichen Ausscheiden der “Bullen” änderte dies aber nichts mehr. Dennoch muss man den Salzburgern die höchsten Komplimente aussprechen, die eine denkwürdige EL-Saison gespielt haben und sich die Teilnahme am Finale eigentlich verdient gehabt hätten.
Atletico Madrid als Finalgegner
Im zweiten Halbfinalduell zwischen Atletico Madrid und dem FC Arsenal endete das Hinspiel mit einem 1:1-Remis. Im heutigen Rückspiel reichte den Spaniern ein Treffer von Costa in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, mit einem Gesamtscore von 2:1 steht das Team von Diego Simeone im Endspiel in Lyon. Am 15. Mai lautet das Finale der UEFA Europa League damit Atletico Madrid gegen Olympique Marseille.
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