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Salvini soll für die EU-Wahl Wahlkampfgelder von Putin erhalten haben

Salvini gerät unter  Druck
Salvini gerät unter Druck ©APA (AFP)
Gab es ein geheimes Treffen zwischen Vertrauensleuten des Lega-Chefs und Kreml-Chefs? Thema soll die Finanzierung des Salvini-Wahlkampfes für die EU-Wahlen im Mai gewesen sein.

Der italienische Innenminister Matteo Salvini will das US-Onlineportal Buzzfeed verklagen, das behauptet, im Besitz von Audioaufnahmen eines geheimen Treffens zwischen Vertrauensleuten des Lega-Chefs und des russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Moskauer Hotel zu sein. Thema des Treffens im Oktober soll die Finanzierung des Wahlkampfes der Lega für die EU-Wahlen im Mai gewesen sein.

Buzzfeed bestätigte somit einen im vergangenen Februar erschienenen Bericht des italienischen Nachrichtenmagazins "L´Espresso". Damals sei über eine Lieferung mehrerer Tonnen Erdöl durch einen russischen Energiekonzern, vermutlich Rosneft, an ein norditalienisches Unternehmen verhandelt worden. Von dem ausgehandelten Preisrabatt sollte die Lega profitieren.

Salvini dementierte den Bericht vehement und drohte mit Klage. "Ich habe keinen einzigen Rubel oder Euro als Finanzierung von Russland erhalten", versicherte Salvini auf Facebook. Die Oppositionsparteien in Italien glauben ihm nicht und forderten den Lega-Chef auf, sich vor dem Parlament zu erklären.

"Nach dem Ibiza-Gate in Österreich scheinen die Buzzfeed-Enthüllungen zu bestätigen, dass es obskure Beziehungen zwischen Russland und national-populistischen Parteien gibt", kommentierte Benedetto Della Vedova, Chef der Oppositionspartei "+ Europa" am Mittwoch. "Russische Rubel an die Lega für ihre Wahlkampagne gegen den Euro? Salvini muss sofort eine Erklärung geben", sagte der Chef der oppositionellen Demokratischen Partei (PD), Nicola Zingaretti.

Die ausländerfeindliche Lega, die seit Juni 2018 in einer Koalition mit der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung in Rom regiert, hat ebenso wie die FPÖ eine Kooperationsvereinbarung mit Putins Partei Einiges Russland abgeschlossen. Salvini, der sich gegen die EU-Sanktionen gegen Russland ausspricht, hat auch bereits mehrmals Moskau besucht. Am vergangenen Donnerstag hatte Salvini Putin in Rom nach dessen Besuch beim Papst getroffen.

(APA)

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