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Saddam Hussein stellt sich zur Wiederwahl

In Irak hat am Dienstag die Abstimmung über eine weitere siebenjährige Amtszeit von Saddam Hussein begonnen. Er ist der einzige Kandidat, seine Bestätigung wird erwartet.

Um möglichst viele Iraker zu den Wahllokalen zu bringen, setzte Saddams Gefolgschaft in Bagdad Busse ein.

Wählen dürfen im Irak Bürger, die mindestens 18 Jahre alt sind, den Militärdienst absolviert haben und keine „ehrlosen Verbrechen“ begangen haben. Das entspricht rund 12 Millionen Wahlberechtigten. Beobachter rechnen mit einem Ergebnis von mindestens 98 Prozent für Saddam Hussein.

Er hatte in den vergangenen Tagen versucht, das „Ja zum Führer“ als „Nein zu den USA“ zu interpretieren. Der seit 1979 regierende Präsident ist einziger Kandidat. Die knapp 2000 Wahlbüros sollten um 19.00 Uhr (MESZ) schliessen. Unabhängige Wahlbeobachter gibt es nicht. Erste Auszählungsergebnisse wurden in der Nacht erwartet.

Das irakische Staatsfernsehen, das von Saddam Husseins ältestem Sohn Udai geleitet wird, übertrug Sonderprogramme, in denen Wähler dem Machthaber noch während des laufenden Referendums zu seinem „glänzenden Sieg“ gratulierten.

In Bagdad waren die Wahlurnen teilweise mit einem Bild von Saddam Hussein geschmückt, Schüler führten vor den Wahlbüros Tänze und Gesänge auf. Die meisten Geschäfte und Behörden hatten geschlossen.

Am Vorabend der Wahl hatte die irakische Führung im grössten Fussballstadion des Landes eine Feier zu Ehren des 65-jährigen Präsidenten organisiert. Dabei wurden eigens für diesen Anlass komponierte Lieder über Saddam Hussein gesungen.

Feuerwerk, Tänze und ein Auftritt des beliebten libanesischen Sängers George Wassuf sollten die Menschen die Angst vor einem neuen Krieg für einige Stunden vergessen lassen. Das Sicherheitsaufgebot für die Feier war immens. Rund um das Stadion waren vermummte, schwer bewaffnete Männer im Einsatz.

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