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Ärztekammer soll Korruption in den Spitälern zugeben

Die Gesundheitssprecherin der Grünen, Sigrid Pilz, fordert, dass die neuen Erkenntnisse über Missstände in Wiener Spitälern Konsequenzen haben.

„Es ist unerträglich, dass Karl-Heinz Kux, Direktor in der österreichischen Ärztekammer, meint, dass Anzeigen beim Ehrenrat oder der Disziplinarbehörde der Standesvertretung hier ausreichen, um Korruption abzustellen. Die im ORF interviewten Personen mussten mit verfremdeten Stimmen gesendet werden, weil die Angst aus guten Gründen so groß ist. Auch bei den Grünen melden sich immer wieder von Korruption geschädigte Patienten oder Personal, die vor einer Anzeige aber zurückschrecken, weil sie möglicherweise das betroffene Spital wieder aufsuchen müssen oder Angst um ihren Arbeitsplatz haben.“, so Pilz weiter.

Unmut äußert die Gesundheitssprecherin über die abwiegelnde Reaktion des Kammerdirektors. „Die Ärztekammer ist aufgefordert, unverzüglich offen zulegen, in wie vielen Fällen und aus welchen Gründen Ärzte wegen Korruption tatsächlich mit Berufsverbot belegt wurden, wie Krux behauptet hat“, bezweifelt Pilz die Wirksamkeit der internen Konsequenzen in der Ärztekammer. Transparency International hat die Einrichtung einer weisungsunabhängigen Anti-Korruptionsbehörde gefordert, damit PatientInnen, Angehörige und auch das Gesundheitspersonal offen über die Missstände aussagen können und gleichzeitig geschützt sind vor Repressionen im Krankenhaus.

Die Grünen Wien werden noch diese Woche einen Auftrag an das Wiener Kontrollamt erteilen, den Korruptionsvorwürfen im Wiener Gesundheitssystem auf den Grund zu gehen. „Frau Stadträtin Mag. Wehsely ist dringend aufgefordert, die Antikorruptionsbehörde in Wien unverzüglich einzurichten“, schließt Pilz.

(Quelle: Presseaussendung der wiener Grünen)

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