Das Experten-Team der OPCW, das den mutmaßlichen Giftgasanschlag untersuchen soll, sei am Samstag in Damaskus eingetroffen, könne aber nicht weiterreisen, teilten die britische und die schwedische Delegation bei der OPCW auf Twitter mit.
“Uneingeschränkter Zugang unerlässlich”
Sie beriefen sich dabei auf den Bericht des Generaldirektors der OPCW, Ahmet Üzümcü, am Montag vor dem Exekutivrat der Organisation in Den Haag. “Russland&Syrien haben den Zugang zu Duma noch nicht erlaubt. Uneingeschränkter Zugang unerlässlich”, schrieben die britischen Diplomaten in der Kurznachricht.
Russland weist Vorwürfe zurück
Russland wies die Vorwürfe zurück. “Das ist vollkommen ausgeschlossen. Das ist eine weitere Erfindung der Briten”, sagte Vizeaußenminister Sergej Rjabkow in Moskau. Wegen der Raketenangriffe der USA, Großbritanniens und Frankreichs hätten die OPCW-Experten ihre Untersuchungen bislang nicht aufnehmen können. “Die Folgen der illegalen und rechtswidrigen Handlungen verhindern das”, sagte der Diplomat der Agentur Interfax zufolge. Die Reise sei gescheitert, weil die Sicherheitsabteilung des UN-Sekretariats sie nicht genehmigt habe, sagte Rjabkow.
Schwere Vorwürfe gegen Briten
Großbritannien warf Russland vor, die Ermittlungen in Syrien zu blockieren. “Seit 2016 will Russland jede OPCW-Ermittlung zu Vorwürfen gegen das (syrische) Regime wegen des Einsatzes von Chemiewaffen untergraben”, sagte der britische Botschafter Peter Wilson in Den Haag. Er rief dazu auf, die Verantwortlichen für den Anschlag zur Rechenschaft zu ziehen. Andernfalls bestehe das Risiko “weiterer barbarischer Einsätze von Chemiewaffen”.
Die OPCW-Sitzung mit Diplomaten aus 41 Ländern ist das erste internationale Treffen nach dem Raketenangriff führender Westmächte auf Ziele in Syrien. Damit habe der weitere Einsatz von Chemiewaffen verhindert werden sollen, sagte der britische Diplomat. “Das syrische Regime hat eine entsetzliche Vorgeschichte, wenn es um den Einsatz von Chemiewaffen gegen das eigene Volk geht.”
(dpa/Red.)
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