Das Radarsystem diene dazu, angemessen auf “Bedrohungen” durch den von den USA und der NATO geplanten Raketenschild “für unsere strategischen Atomstreitkräfte” zu reagieren, erklärte Medwedew laut russischen Nachrichtenagenturen. Medwedew forderte die NATO erneut zu einer gemeinsamen Raketenabwehr auf. Russland und die Allianz streiten seit Jahren um den geplanten Schutzschild. Das Bündnis bietet Moskau lediglich zwei separate, wenn auch eng verbundene Systeme an.
Kaliningrad fürchtet Isolation
Auf Skepsis stößt das neue Radar allerdings in Kaliningrad. Die Einwohner fürchten durch den Streit mit dem Westen Probleme bei Reisen ins EU-Ausland, wenn Moskau die Exklave wieder zu einem Militärposten macht. Kontakte zum Westen gehören in dem Gebiet zwischen den EU- und NATO-Mitgliedern Litauen und Polen längst zum Alltag. Die Einwohner hoffen auf baldige Visafreiheit für den kleinen Grenzverkehr.
Raketenabwehr war Projekt von US-Präsident Bush
Das im Jahr 2001 von dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush angestoßene Projekt zum Aufbau einer Raketenabwehr in Europa war in Russland auf Misstrauen und Widerstand gestoßen. Seitdem hat die US-Regierung die ursprünglichen Pläne aufgegeben, will aber weiter mit der NATO einen Abwehrschild errichten. Rumänien und Polen haben sich bereits bereiterklärt, Teile des Schilds auf ihrem Territorium zu errichten, die Türkei will zu diesem Zwecke ein Radarsystem errichten.
Medwedew drohte mit dem Aufbau “moderner Angriffssysteme”
Vergangene Woche hatte Medwedew gesagt, es könnten auch “moderne Angriffssysteme” im Süden und Westen des Landes als Reaktion auf den Raketenschild aufgestellt werden. Mit diesen könnten die in Europa errichteten Komponenten des Raketenschildes zerstört werden. Moskau hatte bereits im Juli 2007 mit der Aufstellung von Iskander-Raketen um das frühere Königsberg, einer zwischen Polen und Litauen gelegenen Exklave, gedroht.
(APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.