Mit einer Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau hat Russland am Montag im Beisein von Staats- und Regierungschefs aus aller Welt des Siegs über Hitler-Deutschland vor 60 Jahren gedacht. In seiner Ansprache würdigte Präsident Wladimir Putin den Beitrag aller Alliierten im Kampf gegen Nazi-Deutschland. Der Militärparade wohnten Staats- und Regierungschefs aus mehr als 50 Staaten bei, unter ihnen US-Präsident George W. Bush, der französische Präsident Jacques Chirac und mit Gerhard Schröder erstmals auch ein deutscher Bundeskanzler. Österreich war durch Bundespräsident Heinz Fischer vertreten.
Wichtige Versöhnung
Gleichzeitig warb er für eine enge internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus. Im Beisein von Bush und den anderen Staatsgästen nahm Putin auf dem Roten Platz die traditionelle Siegesparade mit mehr als 7.000 russischen Soldaten und rund 2.500 Veteranen ab. Zum Abschluss der Parade malten Kampfjets die Farben der russischen Flagge, rot-blau-weiß, in den Himmel. Anschließend legten die Staatsgäste am Grabmal des Unbekannten Soldaten an der Kreml-Mauer Kränze nieder. Abschluss der Gedenkfeiern war am Abend ein Konzert auf dem Roten Platz. Für Russland endet der Zweite Weltkrieg erst am 9. Mai, da auf Anordnung Stalins die Unterzeichnung der deutschen Kapitulation nochmals in Berlin-Karlshorst wiederholt wurde.
Auch Kriegsverlierer in Moskau vertreten
In Schröders Delegation reiste auch eine Gruppe deutscher Wehrmachtsveteranen nach Moskau, die erstmals an den Siegesfeiern teilnahm. Am Nachmittag legte Schröder auf dem Soldatenfriedhof Ljublino einen Kranz nieder, auf dem fast 500 deutsche Soldaten begraben sind, die in russischer Gefangenschaft umgekommen waren.
Nachkriegsgeschichte ausgeblendet
Wegen der Weigerung Moskaus, die Besetzung des Baltikums als illegal anzuerkennen, waren die Präsidenten Estland und Litauens, Arnold Rüütel und Valdas Adamkus, den Moskauer Feiern ferngeblieben. Die lettische Präsidentin Vaira Vike-Freiberga nahm hingegen teil. Bundespräsident Heinz Fischer sprach sich gegen eine Vermengung der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag des Kriegsendes mit Kritik an kommunistischen Verbrechen nach dem Jahr 1945 ausgesprochen. Man müsse zwar Kritik an diesen Entwicklungen äußern, er wolle solche historischen Erörterungen aber streng getrennt halten von der Genugtuung und Freude über das Ende der Hitler-Herrschaft, sagte Fischer am Rande der Feier zum Tag des Sieges über Hitler-Deutschland gegenüber der APA.
Fischer beeindruckt
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.