In der russischen Version von iTunes sind explizite pornografische Inhalte zu finden, wie der russische Blog iPhones.ru mit Bildern belegt. Überall auf der Seite tauchen wahllos überaus explizite Bilder und Texte auf, was umso verwunderlicher ist, weil Apple für die rigorose Durchsetzung seiner äußerst prüden Unternehmenspolitik bekannt ist. Die Huffington Post berichtet, dass es sich um ein Missverständnis aufgrund von schlampiger Programmierung handelt. Angeblich hat ein Web-Designer an verschiedenen Stellen im Quellcode “xxx.xxx” als Platzhalter für Domains verwendet und nicht bedacht, dass es diese Adresse wirklich gibt.
Diese Woche hat Apple sein iTunes-Angebot auf über 50 neue Märkte ausgedehnt. Darunter die Türkei, Indien, Südafrika und eben Russland. Zu den ungewollten, nicht jugendfreien Zusatzangeboten ist es laut Medienberichten aber nur in Russland gekommen. Die iTunes-Variante im ehemaligen Zarenreich tauchen teilweise großflächige Bilder von Porno-Seiten oder Partnersuch-Angeboten für Erwachsene in verschiedenen Menüpunkten der Apple-Software auf, wie etwa in der Rubrik “Mehr fremdsprachige Filme”. Apple hat sich bislang noch nicht zu dem Missgeschick geäußert.
Service-Ausfälle
Heute, Donnerstag, ist es Medienberichten zufolge in mehreren Ländern zu Ausfällen des iTunes-Services gekommen. Auch die russische Seite ist derzeit nicht erreichbar. Ob es einen Zusammenhang mit dem unfreiwilligen Ausflug in die Erwachsenenunterhaltungsbranche gibt, ist noch nicht bestätigt. Die Adresse www.xxx.xxx wird bei Apple in Zukunft jedenfalls nicht mehr als Platzhalter dienen. Für Apple ist der Ausrutscher peinlich, da der Konzern normalerweise penibel darauf achtet, dass über seine Plattformen nichts verbreitet wird, was mit Sex zu tun hat.
“Besser wird das Image durch ein Missgesschick nie, aber dass die Marke Apple Schaden nimmt, ist auch nicht zu erwarten. Die Öffentlichkeit wird das als Panne wahrnehmen, Fehler passieren schließlich überall. Das Thema wird die breite Masse kaum erreichen und bis morgen bereits vergessen sein, sofern die Medien im konservativen Russland keinen Skandal daraus konstruieren”, erklärt Marken-Experte Oliver Schmitt.
(PTE)
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