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Russische Kritik an US-Raketenabwehr

Die US-Pläne für einen Raketenschild belasten die Beziehungen der NATO zu Russland. Doch auch die Allianz prüft seit Jahren Pläne für eine eigene Raketenabwehr.

Bereits seit 2002 nimmt die NATO Anlauf zu einem Raketenabwehrsystem zum Schutz von Soldaten und Bevölkerung. Ende des vergangenen Jahres erklärten die Staats- und Regierungschefs solch ein System für technisch machbar.

Parallel dazu laufen Planungen für eine Technik, die von 2010 an Soldaten der NATO-Eingreiftruppe im Gefecht vor Angriffen mit Kurzstreckenraketen schützen soll. Voll einsatzfähig soll dieses System 2015 sein.

Als denkbar gilt, dass die NATO das von Russland kritisierte, im Aufbau befindliche Abwehrsystem ergänzt. Das US-System alleine deckt nur Teile des NATO-Gebietes ab. Die Türkei, Griechenland, Rumänien und Bulgarien wären nicht geschützt, obwohl sie am ehesten Kurz- der Mittelstreckenraketen etwa aus dem Iran ausgesetzt wären. Diese könnten durch ein Nato-System abgedeckt werden. Das würde dem Prinzip der Allianz einer unteilbaren Sicherheit entsprechen. Allerdings ist auch in der NATO umstritten, ob die Bedrohung durch Nordkorea und Iran wirklich so groß ist, dass das System gebraucht wird.

Die USA bemühen sich in der NATO, russische Kritik an ihrem bis 2012 geplanten System mit Basen in Polen und Tschechien zu entkräften. Ängste vor einer Schwächung der russischen Atomabschreckung mit ihren Tausenden von Sprengköpfen seien lächerlich, sagte US-Außenministerin Condoleezza Rice.

Das US-System beruht auf einer Reihe von Radar-Stationen und Abfangraketen, die feindliche Raketen abschießen sollen. In Polen sind zehn Abfangraketen und in Tschechien Radaranlagen geplant.

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