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RSG-Millionengrab: Von 2 auf fast 12 Mio. Euro Schulden

RSG-Pleite in Bregenz: Masseverwalter Mag. Lukas Pfefferkorn und Regina Nesensohn geben Auskunft über den aktuellen Stand im Insolvenzverfahren.
RSG-Pleite in Bregenz: Masseverwalter Mag. Lukas Pfefferkorn und Regina Nesensohn geben Auskunft über den aktuellen Stand im Insolvenzverfahren. ©TWP Rechtsanwälte, KSV
Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Die Höhe an Verbindlichkeiten des havarierten Bregenzer Bauträgers versechsfachte sich seit Eröffnung des Konkursverfahrens im November. Laut GF Giesinger aber keine Auswirkungen auf sein Planungsbüro Form 4.
Gläubiger stehen vor einem Scherbenhaufen

Die jüngsten Entwicklungen rund um die Insolvenz des Bregenzer Bauträgers RSG Wohnbau GmbH offenbaren langsam das wahre Ausmaß der Millionenpleite.

War im November bei Eröffnung des Konkursverfahrens am Feldkircher Landesgericht noch die Rede von 600.000 Euro an Aktiva, denen Passiva von rund 2 Millionen Euro gegenüberstehen, schnellte die Schuldensumme laut Kreditschutzverband nun deutlich in die Höhe.

KSV spricht von immer "mehr Lücken in der Gläubigerliste"

Auf VOL.AT-Anfrage bei Regina Nesensohn, Gebietsstellenleiterin des KSV in Feldkirch, informierte die Insolvenzexpertin: "Nach dem ersten Gläubigerantrag und der Eröffnung des Konkursverfahrens ging man von Verbindlichkeiten in Höhe von rund 2 Millionen Euro aus, hauptsächlich gegenüber eines Lieferanten. Inzwischen offenbarten sich aber in der Gläubigerliste immer mehr Lücken. Die jetzt kolportierte Summe von 11,8 Millionen Euro setzt sich auch aus Forderungen von Banken, Finanzamt, der ÖGK, öffentlichen Abgaben oder weiteren Kreditverbindlichkeiten zusammen."

Masseverwalter: "Derartiger Anstieg absolut unüblich"

Masseverwalter und ehemaliger Zwangsverwalter des Bauträgers Mag. Lukas Pfefferkorn (TWP Rechtsanwälte Dornbirn) ist aktuell mit der Aufarbeitung des Verfahrens beschäftigt und bestätigt VOL.AT, dass ein derartiger Anstieg an den kolportierten Verbindlichkeiten absolut unüblich sei, er aber sich erst zum Verfahren äußern möchte, wenn alles detailliert und penibel überprüft worden sei.

Auf VOL.AT-Anfrage bei Alexander Giesinger verwies der Geschäftsführer der insolventen RSG Wohnbau GmbH auf etwaige doppelte und dreifache Abrechnungen und die Ausführungen Pfefferkorns. Seit heute ist auch die Unternehmens-Website des havarierten Bauträgers im Netz nicht mehr erreichbar.

Giesinger: "Insolvenz hat keine Auswirkungen auf Form 4"

Außerdem habe die Insolvenz laut Giesinger keine Auswirkungen auf sein Architektur- und Planungsbüro Form 4. Auf Gerüchte, dass dort Mitarbeiter entlassen würden, antwortete der Bauunternehmer: "Form 4 ist ein eigenständiges Unternehmen und steht nicht in Zusammenhang mit dem Konkursverfahren der RSG Wohnbau. Und wir haben auch keine Mitarbeiter gekündigt. Einzig ein Lehrling hat sich freiwillig entschieden, aus dem Unternehmen auszuscheiden, da er ein anderweitiges Angebot wahrgenommen hat. Und ich stehe nicht der Zukunft eines jungen Menschen im Weg."

(VOL.AT)

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