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Rotkreuzabteilung seit 17 Jahren in einem Provisorium

©Rotes Kreuz
Im Jahre 1994 bezog die Rotkreuzabteilung Hohenems mit damals zwei Rettungsfahrzeugen ihren Stützpunkt. Ursprünglich, und das wurde auch von den Stadtoberen so betont, sollte der Standort eine Übergangslösung für zwei Jahre darstellen. Es wurden, für damalige Verhältnisse passend, zwei Garagen und eine Waschgarage errichtet. Bereits drei Jahre später musste die Waschgarage als Unterstellplatz für das neu angeschaffte dritte Fahrzeug genutzt werden. Inzwischen platzt die Rotkreuzabteilung Hohenems aus allen Nähten, was auf Kosten der Patienten geht.
Platzmangel geht auf Kosten der Patienten

Seit dem Einzug in das aktuelle Gebäude haben sich die Einsätze mehr als verfünffacht, und die Zahlen steigen stetig nach oben an. Täglich hat die Rotkreuzabteilung in Hohenems durchschnittlich 28 Einsätze. An einzelnen Tagen müssen sogar bis zu 50 Einsätze erledigt werden. Der Notarztwagen rückt im Durchschnitt drei Mal pro Tag aus. Bis zu zehn Einsätze erledigt der Rettungswagen, die restlichen verteilen sich auf drei Krankentransporter.

Tiefgekühlte Fahrzeuge

Drei der sechs Fahrzeuge müssen im Winter Tag und Nacht im Freien stehen. „Dies beeinträchtigt die Einsatzfähigkeit enorm. Es muss Eis gekratzt werden, bevor ein Einsatz übernommen werden kann. Für das medizinische Material sind die Temperaturen ein Problem. Zudem müssen die Patienten in Fahrzeugen transportiert werden, in denen es eisige Temperaturen hat“, weiß Joachim Jochum von der Rettungsabteilung Hohenems. Das Rote Kreuz versucht alles um die Situation zu verbessern. Es wurden sogar extra Heizlüfter angeschafft, die jedoch die Situation nicht verbessern konnten. „Dank der großzügigen Unterstützung der Firma Bentele und Herrn Otten konnte für zwei der Fahrzeuge ein Carport im Otten Areal gefunden werden, damit wenigstens kein Eis gekratzt werden muss, jedoch ist dieser Abstellplatz mehr als zwei Kilometer von unserem Stützpunkt entfernt, so dass immer ein Shuttledienst vorhanden sein muss“, so Jochum über das aufwendige Provisorium.

Seit acht Jahren erfolglose Verhandlungen

Seit mittlerweile acht Jahren ist der akute Platzmangel in der Rotkreuzabteilung Hohenems immer wieder ein Thema. Die Verhandlungen mit der Stadt Hohenems blieben seit damals ohne Erfolg. Mit der Unterstützung des Roten Kreuzes Vorarlberg und des Landeskrankenhauses Hohenems wird immer wieder versucht mit der Stadt Hohenems neue Verhandlungen aufzunehmen aber ohne Erfolg

Laut der Stadt Hohenems sei die Situation bekannt, doch fehlen die finanziellen Mittel um in den nächsten ein bis zwei Jahren einen neuen Stützpunkt zu errichten. Es soll aber mit den betroffenen Gemeinden ein Umsetzungs- und Finanzierungskonzept erarbeitet werden, heißt es aus dem Rathaus.

Factbox:

13 Zivildiener

4 berufliche Mitarbeiter

97 freiwillige Mitarbeiter (davon 26 im Passivstand)

13 Notärzte

ca. 10.000 Einsätze 2011

ca. 1000 Notarzteinsätze 2011

ca. 2000 Rettungseinsätze 2011

1 Notarztwagen

1 Rettungstransportwagen

3 Krankentransportwagen

1 Mannschaftstransportwagen

Platzmangel geht auf Kosten der Patienten

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