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Rotes Kreuz sucht Stammzellspender

Stammzellenspenden retten Leben.
Stammzellenspenden retten Leben. ©ÖRK
Jeden Tag trifft die Diagnose Blutkrebs drei Personen in Österreich. Für viele ist der Erhalt einer Stammzellspende die einzige Möglichkeit zu überleben.

Einen passenden Spender zu finden ist schwierig, die Wahrscheinlichkeit liegt bei eins zu einer halben Million. Um die Chance zu erhöhen, hat die Republik Österreich das Österreichische Rote Kreuz beauftragt, flächendeckend die Registrierung von Stammzellspendern aufzunehmen.

In Vorarlberg wurde durch den Verein „Geben für Leben“ schon punktuell gut vorgearbeitet, und die Stammzellspende als lebenswichtige Spende in den Köpfen der Bevölkerung verankert. Ab dem Arlberg gibt es jedoch noch einen großen Aufholbedarf.

Deshalb hat das Österreichische Rote Kreuz alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, um flächendeckend in ganz Österreich potentielle Stammzellspender zu rekrutieren, zu typisieren und im Register zu erfassen. Begleitend dazu wurde für den potentiellen Spender eine sehr einfache Methode der Typisierung gefunden, ähnlich wie der DNA-Abgleich im Fernsehkrimi.

Jede Registreierung kann Leben retten

„Helfen Sie uns gemeinsam Blutkrebs zu besiegen. Jede Stammzellspende kann Leben retten. Je mehr Freiwillige sich als Stammzellspender melden, desto größer ist die Chance, dass schwerkranken Menschen geholfen werden kann“, sagt Rotkreuz-Direktor Roland Gozzi. Das Rote Kreuz nimmt auch Geldspenden entgegen, denn für die Registrierung sind teure Laboruntersuchungen nötig.

Damit ihr Körper wieder gesunde Blutzellen produzieren kann, sind in Österreich jedes Jahr rund 200 Patienten aufgrund von bösartigen Bluterkrankungen – wie Leukämie oder Lymphomen – auf eine Stammzellspende eines Fremdspenders angewiesen. Für zwei von zehn Patienten kann kein passender Spender gefunden werden, obwohl weltweit 31 Millionen Stammzellspender registriert sind.

Neue Spender gesucht

„In Österreich gibt es einen dringenden Aufholbedarf. Im Vergleich hat Deutschland über hundert Mal mehr Stammzellspender. Hinzu kommt, dass viele registrierte Spender in den nächsten zehn Jahren wegfallen werden. Umso wichtiger ist, dass wir Bewusstsein schaffen und neue Stammzellspender finden“, sagt Dr. Peter Fraunberger, ärztlicher Leiter des Blutspendedienstes des Vorarlberger Roten Kreuzes.

Denn 40% aller in Österreich registrierten Stammzellspender sind über 45 Jahre alt, eine Stammzellspende ist aus medizinischen Gründen jedoch nur bis 55 möglich. Die Versorgung wird durch das internationale Stammzellspenderregister sichergestellt – es besteht keine Gefahr für Patienten.

Helfen ist einfach

Die Registrierung zur Stammzellspende dauert wenige Minuten. Potentielle Spender im Alter von 18-45 können sich auf www.roteskreuz.at/stammzellen online registrieren und erhalten dann Wattestäbchen zum Wangenabstrich und Infomaterial per Post. Die Stammzellspender werden in eine Datenbank eingetragen. Kommt es zu einem Match mit einem Patienten, werden sie vom Roten Kreuz kontaktiert. Für die Stammzellspende ist großteils keine OP nötig. Die Stammzellen werden meist aus dem Blut herausgefiltert, nach wenigen Stunden kann der Spender das Krankenhaus bereits wieder verlassen.

(red)

 

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