Am Dienstag fand die 132. Generalversammlung des Österreichischen Roten Kreuzes, Landesverband Vorarlberg statt. Vor rund 70 Gästen und Rotkreuzlern legte Vorarlbergs Rotkreuz-Präsident Siegi Gasser den Leistungsbericht vor.
100.000 Patienten versorgt
Am meisten Einsätze wurden im vergangenen Jahr im Sanitätsbereich getätigt. 55.960 mal fuhren die Krankenwagen aus und versorgten dabei über 62.000 Patienten. Insgesamt wurden rund 100.000 Patienten versorgt und mit den Rettungswagen mehr als 2,3 Millionen Kilometer durch Vorarlberg transportiert.
53 Prozent freiwilliges Engagement
Sämtliche Nacht-, Sonn- und Feiertagsdienste werden von den Mitarbeitern ehrenamtlich durchgeführt. Damit ergibt sich eine Prozentzahl von 53 Prozent der freiwilliger Dienste. Vorbildliche Zahlen für die anderen Bundesländer in Österreich.
EU-Arbeitsrichtlinie
Die EU-Arbeitsrichtlinie soll nächstes Jahr in Kraft treten. In dieser werde beispielsweise die Festlegung einer Wochenhöchstarbeitszeit von 48 Wochenstunden festgelegt, zu der auch ehrenamtliches Engagement gerechnet werden soll, ist auf der Homepage des Roten Kreuzes Vorarlberg nachzulesen.
„Würde dieses Engagement in volle Beschäftigungsverhältnisse umgewandelt, dann wäre dies nicht nur nicht finanzierbar, sondern würde darüber hinaus auch den positiven Wert unseres bürgerschaftlichen Engagements und damit auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt zerstören. Unsere Rotkreuzler setzen sich aus Überzeugung und mit Leidenschaft ein, um anderen zu helfen,“ hält Siegi Gasser fest.
Ehrenamt als Freizeitbeschäftigung
Unüberlegte Vorschläge gebe es aber nicht nur auf Ebene der Europäischen Union in Bezug auf Freiwilligkeit, sondern auch im Inland beim Thema Katastrophenschutz. Gasser betont: „Ehrenamt muss weiterhin als Freizeitbeschäftigung eingestuft werden und daher auch in der geplanten EU-Arbeitszeitrichtlinie angemessen berücksichtigt werden, denn ehrenamtliches und freiwilliges Engagement sind unbezahlbare Werte einer Gesellschaft. Im Falle eines Katastropheneinsatzes gibt es keine schnellere und effizientere Hilfe als die der Blaulichtorganisationen,“ verdeutlicht Gasser.
Gasser lehnt Mischform ab
Erst wenn sich Aufräumungsarbeiten über einen längeren Zeitraum hinziehen und die Freiwilligen sich wieder ihren zivilen Aufgaben zuwenden müssen, komme das Bundesheer oder in Zukunft vielleicht ein Berufsheer zum Einsatz. Eine Mischform aus schlecht bezahlten Einsatzfreiwilligen lehnt Gasser ab.
Einsätze des Roten Kreuzes im Jahr 2011
Notarzteinsatz: 7.864
Rettungseinsatz: 18.662
Sanitätseinsatz: 55.960
Behindertentransport: 4.900
(VOL.AT)
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