AA

Roter Teppich für die Bike-Industrie

Santa Cruz Bike mit vielen Features
Santa Cruz Bike mit vielen Features ©Daniela Lais
CABDA West präsentiert weltweite Zweirad Neuigkeiten in Kalifornien
CABDA West

San Diego. Nach 37 Jahren „Interbike“, der größten Nord-Amerikanischen Fahrradmesse, verkündet Derrell Denny, der Vizepräsident von Emerald Expositions, nach der letzten Messe 2018 das Ende einer Ära. Schon lange wurde hinter vorgehaltener Hand über das Ende der recht kostspieligen, riesen Fahrradmesse gemunkelt. Mit dem Ortswechsel vom teuren Las Vegas ins günstigere Reno, wurden die Gerüchte dann intensiver und schließlich von den Organisatoren bestätigt. Was für die einen Pech, ist für die anderen Glück. Mit dem Niedergang der Interbike konnte die CABDA Expo (CABDA steht für Chicagoland Area Bicycle Dealers Association) aus dem Vollen schöpfen. Die etwas übersichtlichere und kostengünstiger gestaltete Fahrradmesse, fand Mittwoch und Donnerstag zum zweiten Mal auf der berühmten Anlage der Pferderennbahn in Del Mar, San Diego County, statt. Neben Chicago und New York, bedient der Veranstalter mit Del Mar die Westküste und vor allem die Kalifornische Fahrradkultur.

BMX Kult in Kalifornien

Kalifornien ist vor allem im BMX Bereich umfangreich vertreten. Größen wie Gary Turner von GT Bikes ließen es sich nicht nehmen auf der Messe vorbei zu schauen. Der mittlerweile pensionierte Rahmen- und Gabelmacher gab das Business an seinen Sohn Craig weiter, die Leidenschaft ist aber dennoch erhalten geblieben. „Ich gehe gerne auf diese Messen und spreche mit den Kids, die heute meine BMX Fahrräder nutzen, das ist eine Ehre für mich“, so Turner. Und seine Kunden sind erfolgreich. Auch wenn zahlreiche BMX Fahrradbauer mittlerweile auf Carbon schwören, bleibt Turner, zumindest bei vielen BMX Rädern, Aluminum treu. ‚Die Kids gewinnen die Championships mit GT Aluminium, warum sollten wir also etwas am Material ändern, die Räder sollen erschwinglich bleiben, ist sein Motto.

Vier Millionen Pfund Fahrradschläuche

Dort wo die Sonne fast das ganze Jahr über scheint wird fleißig geradelt und weil Radfahren ein Sport jeden Alters ist, nimmt der Anteil an Ebikes auch in den USA zu. Standardmäßig mit Bosch Motoren ausgestattet, sieht man nicht mehr nur ‚klobige‘ Elektrogeräte in den Auslagen der Fahrradhändler. Egal ob Retrobike, Tandem oder sportliches Rennrad, der Motor wird kleiner und unscheinbarer. Auch herkömmliche Räder setzen mehr und mehr auf Hightech. Elektrisch ist nicht nur die Schaltung, sondern auch die Sattelstütze um den Sitz bequem auf und ab gleiten zu lassen. Luftdruck wird nicht mehr mühsam per Hand gemessen, mit den neuesten Modellen übernimmt das die Elektrik und lässt alle Daten bequem auf Armbanduhr oder Handy gleiten. Die Sicherheitsthemen wie mehr und mehr ausgetüftelte Fahrradschlösser, neueste Helm-Modelle mit Blinker, die sich natürlich vom Telefon bedienen lassen können, starten durch. Upcycling ist ein weiteres großes Thema. Justin Daugherty reist aus Boulder Colorado an. Er war schon bei der Interbike mit von der Partie. Seine Firma „Green Guru“ ist spezialisiert auf Upcycling. Aus alten Fahrradschläuchen, Zelten oder Kletterleinen werden Fahrradrucksäcke, Taschen und anderes Zubehör hergestellt. „In unseren 12 Jahren Firmengeschichte haben wir 4 Millionen Pfund Fahrradschläuche upgecycelt, das ist eine stolze Zahl für uns und die Umwelt“, erklärt Daugherty.

Die Erfolgsgeschichte der CABDA geht weiter. Die nächste Messe der Fahrradindustrie findet am 12. Und 13. Februar in Chicago statt.

(Bericht: Daniela Lais)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Bregenz
  • Roter Teppich für die Bike-Industrie